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Einmal rund um die Welt trotz Corona

Zum 30. Mal finden die Weltfilmtage statt. Dieses Jahr trotz der speziellen Situation rund um das Coronavirus. In Thusis werden Filme aus der ganzen Welt gezeigt, wenn auch mit einigen Anpassungen und Schutzmassnahmen.

Südostschweiz
19.10.20 - 04:30 Uhr
Kultur
Vom 28. Oktober bis 1. November finden im Kino Rätia in Thusis die Weltfilmtage statt.
Vom 28. Oktober bis 1. November finden im Kino Rätia in Thusis die Weltfilmtage statt.
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Bereits seit 1991 steht Thusis einmal im Jahr anlässlich der Weltfilmtage ganz im Zeichen von nationalen und internationalen Filmen. Auch an der diesjährigen 30. Ausgabe der Weltfilmtage vom 28. Oktober bis 1. November werden wieder Filme, die rund um den Globus entstanden sind, gezeigt. Wie es in einer Mitteilung heisst, findet der Anlass trotz des Coronavirus im Thusner Kino Rätia - stand 13. Oktober - statt. Eine Umfrage unter langjährigen Stammgästen habe ein grosses Bedürfnis nach dem Erlebnis von Filmen auf der grossen Kinoleinwand und dem anschliessenden Austausch darüber aufgezeigt, sagt Regina Conrad, Mitglied des Organisationskomitees. Der Entscheid, die Weltfilmtage durchzuführen, sei einstimmig gefallen.

Ohne Anpassungen läuft es aber nicht

Wie üblich an Veranstaltungen, die aktuell stattfinden, gibt es auch an den Weltfilmtagen Schutzmassnahmen und Anpasssungen: So wurde das Festival auf fünf Tage verkürzt. Zudem wird mit 23 Filmen nur etwa die Hälfte des üblichen Programms gezeigt, wie es weiter heisst. Ausserdem sei die Anzahl der Sitzplätze aufgrund der Abstandsregel reduziert und in allen Räumen herrsche eine Maskenpflicht. Zwischen den einzelnen Vorstellungen gebe es extra eine einstündige Pause, in der das Kino gelüftet und desinfiziert werde.

Auch der Ticketverkauf funktioniert anders als sonst, wie das OK schreibt. Dauerkarten und eine Abendkasse gebe es nicht, um Menschenaufläufe zu vermeiden. Weiter könnten nur Einzeltickets und diese ausschliesslich online gekauft werden. Nebst den Massnahmen rund um den Kinobetrieb gibt es auch Anpassungen bei der Kulinarik. Wie es in der Mitteilung heisst, reduziert sich das kulinarische Angebot mit Gerichten aus den Herkunftsländern der Filme.

Trotz den Anpassungen und Schutzmassnahmen empfinden die Organisatoren der Weltfilmtage den Anlass als sehr wichtig. «In Zeiten, wo das physische Verreisen verunmöglicht oder durch Quarantäne erschwert wird, ist es umso wichtiger, mit dem Kino einen Fluchtort zu haben. Hier ist wenigstens das Reisen im Kopf möglich», heisst es.

Filme aus 19 verschiedenen Ländern

Die vorgestellten Filme führen in 19 verschiedene Länder auf vier Kontinenten. In jedem der Länder werde eine Geschichte erzählt. Unter anderem geht es in «Lunana- ein Yak im Schulzimmer» um einen Aushilfslehrer, der in Lunana, ein Dorf auf fast 4000 Metern über Meer, sein letztes Semester abschliessen muss. Dabei wandelt er sich von dem handyfixierten Schnösel zum aufopfernden Lehrer.

Ein weiterer Film, der im Rahmen der Weltfilmtage vorgestellt wird, ist «The Perfect Candidate». Es wird die Geschichte der jungen Ärztin Maryam erzählt, die eine sehr gute Ausbildung hat, jedoch als Frau keine Rechte in einem erzkonservativen Land hat. Die Frau selbst stört sich an diesen Zuständen und lässt sich darum als erste weibliche Kandidatin für den Stadtrat aufstellen. Die Regisseurin des Films, Haifaa Al Mansour, hat schon mit ihrem ersten Film «Das Mädchen Wadjda» für Aufsehen gesorgt. Es war nämlich der erste in Saudiarabien gedrehte Spielfilm.

Kleine Tour durch Bündner Gemeinden

Nebst den Filmvorführungen finden auch Fimgespräche mit Fachpersonen statt. Dabei wird unter anderem Thomas Burkhalter, Co-Regisseur des Dokumentarfilms «Contradict», von den Dreharbeiten in einem anderen Land erzählen. Ausserdem finden im Vorfeld der Weltfilmtage im Kino Rätia auch die «Weltfilmtage unterwegs» statt. Dabei wird ein ausgewählter Film in verschiedenen Bündner Gemeinden gezeigt.

Dieses Jahr wird der oben beschriebene Film «Lunana- ein Yak im Schulzimmer»  in Avers, Bergün, Bivio, Disentis, Lernzerheide, Savognin und Sils im Engadin gezeigt. Die gesamten Weltfilmtage werden vom Förderverein Weltfilmtage Thusis unterstützt. Der Verein hilft, das Restdefizit zu decken und finanziert auch Schulvorstellungen in der Region, wie es abschliessend heisst. (paa)

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