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Filmmusik von Italo-Western bis Tarantino: Ennio Morricone ist tot

Der für seine unvergesslichen Filmmusiken bekannte italienische Komponist Ennio Morricone ist tot. Er starb am frühen Montagmorgen in Rom im Alter von 91 Jahren, wie ein Anwalt der Familie am Montag der Nachrichtenagentur DPA bestätigte.

Agentur
sda
06.07.20 - 10:59 Uhr
Kultur
ARCHIV - Der für seine Filmmusiken berühmte italienische Komponist Morricone ist tot. Foto: Jörg Carstensen/dpa
ARCHIV - Der für seine Filmmusiken berühmte italienische Komponist Morricone ist tot. Foto: Jörg Carstensen/dpa
Keystone/dpa/Jörg Carstensen

Der im römischen Stadtteil Trastevere geborene Morricone, der auch gerne als Dirigent auf Tournee ging, war in den 1960er Jahren zu Weltruhm gelangt, als er seine Zusammenarbeit mit Sergio Leone begann. In den Folgejahren schrieb er den Soundtrack zu den grossen Spaghetti-Western des Regisseurs - von «Spiel mir das Lied vom Tod» über «Eine Handvoll Dollar» bis hin zu «Zwei glorreiche Halunken».

Auch für Klassiker wie «The Mission» und «Es war einmal in Amerika» - mit Hollywoodstar Robert de Niro in der Hauptrolle - ersann der Mann mit der markanten Brille ebenso eindrucksvolle wie bewegende Melodien. Die zarten Oboen-Klänge, mit denen Jeremy Irons alias Pater Gabriel in «The Mission» Kontakt zu dem Volk der Guaraní aufnimmt, brachten dem vielfach ausgezeichneten Morricone eine seiner mehrfachen Oscar-Nominierungen und einen Golden Globe ein.

Trotz aller Nominierungen erhielt der Komponist, der am römischen Konservatorium Santa Cecilia studiert hatte, erst im Alter von 87 Jahren die begehrte Oscar-Statue - für seinen Soundtrack zu Quentin Tarantinos Western «The Hateful 8», dessen verschneite Landschaften er stimmungsvoll in Szene gesetzt hatte. 2007 hielt er den Oscar bereits einmal in Händen, allerdings nicht für eine Filmmusik, sondern für sein Lebenswerk.

«Ich arbeite nur mit Regisseuren zusammen, für die ich Freundschaft und Achtung empfinde», hat Morricone einmal gesagt. Dazu gehörten auch Bernardo Bertolucci, Brian De Palma und Roman Polanski. Wichtig sei aber letztlich nur eins, meinte der Maestro, nämlich «dass der Komponist sich immer selbst treu bleibt».

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