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Werke zur Gesellschaft und ihren Mechanismen im Kunstmuseum Luzern

«Nella società, in Gesellschaft» heisst die neue Ausstellung des Kunstmuseums Luzern. Giulia Piscitelli und Clemens von Wedemeyer gehen in Objekten, Bildern und Videos der Frage nach, wie die Gesellschaft funktioniert.

Agentur
sda
01.11.19 - 10:15 Uhr
Kultur

Die 1965 geborene Italienerin und der 1974 geborene Deutsche beschäftigten sich mit globalen Bewegungen von Menschen, Ideen und Waren, teilte das Kunstmuseum Luzern am Freitag zur Eröffnung der Doppelausstellung mit. Sie untersuchten die Mechanismen, mit denen eine Gesellschaft Zugang gewähre oder ausschliesse.

Die Ausstellung «Nella società, in Gesellschaft» ist als loser Dialog der beiden Kunstschaffenden und ihrer Positionen konzipiert. Kuratiert wurde sie von der Direktorin des Kunstmuseums, Fanny Fetzer. Die Ausstellung wird bis am 9. Februar 2020 gezeigt.

Giulia Piscitelli lässt sich für ihre Arbeit vom Alltag in Neapel inspirieren. Oft greift sie alltägliche Dinge, die sie auf der Strasse oder am Markt sieht, auf, und verwandelt diese. Erstamls zu sehen ist in Luzern ihr in diesem Jahr geschaffenes Werk «Una nuvola come tappeto». Es handelt sich um einen katholischen Beichtstuhl, den sie mit islamischen Gebetsteppichen überzogen hat.

Verbindung von Kapital und Nahrung

Ein bereits älteres Werk, das Piscitelli in Luzern zeigt, ist «Spica». Sie hat für dieses Ähren gemalt, wobei die Motive von Geldscheinen und Münzen stammten. Sie verknüpfe damit Zahlungsmittel mit Getreide und erzähle von der Verbindung von Kapital und Nahrung, schreibt das Kunstmuseum.

Piscitelli malte die Ähren mit Bleichmittel auf Seide. Indem sie Bleiche als Zeichnungsmittel einsetze, verschränke sie auch das Schaffen und die Zerstörung, schreibt das Kunstmuseum.

Clemens von Wedemeyer nutzt als Folie für seine Arbeit «Masse und Macht», das Literaturnobelpreisträgers Elias Canetti 1960 publiziert hat. In seinem in Luzern realisierten neuen Film «Faux Terrain» zeigt er, wie Menschen in der Gesellschaft gelenkt werden. Eine sprachlose, isolierte junge Frau versucht den Blicken der Menge zu entfliehen, bis sie in die Bildwelt auf dem Bildschirm in ihrer Hand eingesogen wird.

«70.001» ist ein weiteres Werks Wedemeyers von 2019. Darin verschiebt er die Montagsdemonstrationen in Leipzig vor 30 Jahren in den virtuellen Raum. Er verknüpft damit Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Fiktion.

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