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Tomi Ungerer im Forum Würth und Roman Signer vor dem Kornhaus

Den Schalk im Nacken hatten sie beide, der verstorbene französische Illustrator Tomi Ungerer genauso wie der Schweizer Konzeptkünstler Roman Signer. Zurzeit sind Arbeiten der beiden Künstler in Rorschach anzutreffen.

Agentur
sda
19.07.19 - 08:58 Uhr
Kultur

Tomi Ungerer war einer der bedeutendsten und zugleich provokantesten Illustratoren unserer Zeit. Sein gewaltiges Werk zählt mehr als 40'000 Zeichnungen, Ölbilder, Plakatentwürfe, Collagen, Lithografien, Holzschnitte und Objekte. Dazu kommen 140 Bücher von der Sozialsatire bis zum Märchenbuch, darunter moderne Kinderbuch-Klassiker wie «Die drei Räuber» oder «Der Mondmann».

Die Ausstellung im Forum Würth Rorschach kann auf den reichen Bestand von 240 Werken Ungerers in der eigenen Sammlung zurückgreifen. Zeichnungen, Grafiken und Objekte sind genauso zu sehen wie seine Anti-Kriegs-Plakate. Zur Vernissage der ersten Ausstellung nach dem Tod Tomi Ungerers im Februar 2019 kamen Mitte Mai rund 800 Besucherinnen und Besucher.

Meister der Provokation

Ein Meister der Provokation ist auch Roman Signer. Der Ostschweizer Künstler ist zurzeit Gast bei den «Billboards am See» auf dem Rorschacher Kornhausplatz. An der Vernissage zeigte der Verein «KulturFrühling Rorschach» den Dokumentarfilm «Signers Koffer». Im Roadmovie aus dem Jahr 1995 begleitete Regisseur Peter Liechti den Künstler von den Schweizer Alpen nach Polen, von Stromboli nach Island. Die Zuschauer erleben mit, wie er die Stationen der Reise mit seinem hintergründigen Humor markiert.

An der Seeuferpromenade sind fünf Videostills aus Signers Aktion vor dem Théâtre Nanterre-Amandiers in Paris von 2018 zu sehen. Roman Signer hat dafür ein Kinderbett, in dem er als Kleinkind schlief, mit Stahlzylindern umgeben, die mit Wasser gefüllt waren und je einen Zünder enthielten. Die «Billboards am See» sind als Ort der Inspiration gedacht - für jedermann zugänglich.

Auch das Forum Würth ist ein offenes Haus. Auf rund 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst gezeigt. Basis ist die 18'000 Werke umfassende Sammlung Würth. Die Ausstellungen sind von April bis September täglich geöffnet, der Eintritt ist frei. Den fliessenden Übergang zur Kunst im Haus bildet der Skulpturengarten, gedacht als ein Panorama der modernen Bildhauerei.

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