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Defuns investiert alles in die Musik

Egal ob Autor, Musiker oder Fotograf - die Bündner Regierung verleiht jährlich Preise an Kulturschaffende. In diesem Jahr erhielt unter anderem der Bündner Musiker Mattiu Defuns den mit 20'000 Franken dotierten Förderungspreis. Er erzählt uns, was er damit anstellt und wie es bei ihm zurzeit mit der Musik läuft.

03.07.19 - 04:30 Uhr
Kultur

Mattiu Defuns, du hast am letzten Samstag den Förderpreis für deinen Mut, alles auf die Karte Musik zu setzen, erhalten. Was bedeutet der Förderungspreis für dich?

Es bedeutet mir sehr viel und ich war wirklich sehr überrascht darüber. Das Geld kommt mir sehr gelegen und ich freue mich riesig, dass ich es in die Musik investieren und weiterarbeiten kann.

Warum warst du so überrascht?

Ich hätte nie gedacht, dass ich einfach so auf einen Klapf einen Förderpreis im Wert von 20'000 Franken erhalte. Anfang Jahr habe ich mir in den Kopf gesetzt, alles auf die Karte Musik zu setzen. Kurz darauf habe ich Bescheid erhalten, dass ich einen Förderungspreis erhalte. Das war für mich ein Zeichen und es motivierte mich noch mehr. 

Jetzt hast du 20'000 Franken mehr auf deinem Musikkonto. Gib uns doch einen kurzen Einblick - was können wir in Zukunft von dir erwarten?

Ich möchte, dass der Keim wächst. Es werden sicher in diesem Jahr noch Songs, Singles und Videos herauskommen. Zurzeit zeichne ich immer wieder Demos in meinem Studio zu Hause auf und probe mit meiner Band für Auftritte. Eine der grossen Shows findet dann am Openair Lumnezia statt.

Mit dem Förderungspreis sollen vor allem jüngere Kulturschaffende dazu ermutigt werden, ihren eingeschlagenen kulturellen Weg weiter zu verfolgen und zu entwickeln. Nebst Mattiu Defuns erhielten auch noch weitere Kulturschaffende einen Förderungspreis. Ebenso wurden verschiedene Anerkennungspreise verliehen. Den höchsten Preis räumte aber der Historiker Sacha Zala ab. Er erhielt den Bündner Kulturpreis. Dieser gilt als höchste Auszeichnung des Kantons Graubünden im kulturellen Bereich und wird nicht jährlich vergeben. Zala engagiert sich für die Sicherung und Förderung der italienischen Sprache. Er erneuerte die sprach- und kulturinteressierte Organisation Pro Grigioni Italiano. Der Preis ist mit 30'000 Franken dotiert.  

Seit einigen Monaten gibst du auch Musikunterricht. Wie läuft das?

Es gefällt mir sehr gut. Ich habe bereits einige, die zu mir in den Unterricht kommen. Wir singen, musizieren und schreiben gemeinsam Songs. Das macht mir sehr viel Freude und ich möchte es gerne weiterführen.

Werfen wir einen kurzen Blick in die Vergangenheit. Du warst einen Monat lang unterwegs auf der Strasse. Seit Kurzem bist du zurück. Wie war es?

Ich war unterwegs mit meinem Freund und Pianist Elia D’Antuono. Zuerst waren wir in der Westschweiz und spielten zwei Konzerte auf der Strasse. Anschliessend verbrachten wir einige Wochen in Italien und haben auch dort auf der Strasse gespielt. Es war eine sehr schöne Erfahrung, weil es sehr schwierig ist, die Menschen abzuholen und für sich zu gewinnen. Man darf nur akustisch spielen und hat weder ein Mikrofon, noch einen Verstärker. Es war schön, für Leute zu spielen, die keine Ahnung haben, wer man ist, welche Sprache man singt und woher man ist.

Haben die Leute dich angesprochen?

Ja, vor allem die Italiener. Sie haben gehört, dass Rätoromanisch eine verwandte Sprache ist und haben zum Teil einiges verstanden. Deshalb haben sie uns ab und zu angesprochen. (can)

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