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Robert Indermaurs Werken wird Leben eingehaucht

Seinen Werken entkommt man auf einem Spaziergang durch die Churer Innenstadt kaum. Die Rede ist von den Wandfiguren des Bündner Künstlers Robert Indermaur. Drei Studierende der HTW Chur erwecken seine Figuren nun zum Leben.

16.06.19 - 04:30 Uhr
Kultur
Drei HTW-Studenten hauchen den Gemälden von Robert Indermaur Leben ein.

Eine Stadt ist etwas Lebendiges, etwas Vielfältiges, etwas, das sich dauernd verändert. Robert Indermaurs Wandgemälde stellen in diesem urbanen Meeresrauschen einen Felsen in der Brandung dar. Seit über 30 Jahren zieren sie Hausmauern in der Churer Innenstadt und begleiten Churerinnen und Churer vom Bahnhof, in die Altstadt bis zum Obertor.

Den drei HTW-Studierenden Saskia Marty, Hannah Scharnagl und David Marbach des Studiengangs Multimedia Production (MMP), gefielen die gut erhaltenen Werke derart gut, dass sie sich entschlossen, die Gemälde in eine Projektarbeit ihres Studiums zu integrieren. «Wir haben das Gefühl, dass die Wandfiguren zur Identität der Stadt Chur gehören und um die Figuren am Stadtleben teilhaben zu lassen, entschieden wir uns, sie zu animieren», sagt Saskia Marty.

Unter dem Titel «Wir haben geträumt» entstand eine filmische Kurzgeschichte, die den einzelnen Figuren mit verschiedenen Animationen Leben einhaucht.

Vom Geigenmann bis zum Künstler selbst

Doch beim animierten Kurzfilm sollte es nicht bleiben. Um die Entstehungsgeschichte der Wandmalereien herauszufinden, führten die drei Zweitsemestler mit Indermaur ein Interview in seinem Atelier in Paspels:

Zu Beginn war dem Studenten-Trio gar nicht bewusst, wie viele Indermaur-Werke sich in Chur befinden. «Wir kannten zunächst nur den Geigenmann gleich beim Bahnhof und den Blumenmann an der Reichsgasse. Von den weiteren Werken erfuhren wir erst nach einer Recherche und einem Gespräch mit Robert Indermaur selbst», sagt David Marbach.

Die Zahl der Wandbilder hat sich über die Jahre halbiert. Einige der heute noch sichtbaren Kunstwerke wurden gelegentlich von Indermaur persönlich restauriert. Nicht selten entstanden bei einer solchen «Restaurierung» völlig neue Figuren.

Gemäss einer letztjährigen Umfrage von suedostschweiz.ch stossen die Indermaur-Malereien in Chur auf grossen Anklang. Gut möglich, dass auch die animierte Version manch einem Kunstliebhaber gefällt.

Wenn Ihr also nächstes Mal durch Chur flaniert, schaut ganz genau hin, ob es sich bei den Wandmalereien tatsächlich um statische Figuren handelt. Vielleicht bemerkt ihr doch die eine oder andere Regung. (bae)

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