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Innerrhoder Kunststiftung zeigt ihre Sammlung

Das Kunstmuseum Appenzell präsentiert in der neuen Ausstellung «Ohne Titel» einen Rückblick auf die Tätigkeit der Innerrhoder Kunststiftung, die vor 20 Jahren startete. Das Spektrum reicht von Bauernmalerei bis zu Work-in-Progress.

Agentur
sda
21.02.19 - 16:29 Uhr
Kultur
Roman Signers Arbeit "Kegel" aus dem Jahr 1978 wurde für die Ausstellung "Ohne Titel" aus dem Depot genommen und vom Künstler neu installiert. (Kunstmuseum Appenzell)
Roman Signers Arbeit "Kegel" aus dem Jahr 1978 wurde für die Ausstellung "Ohne Titel" aus dem Depot genommen und vom Künstler neu installiert. (Kunstmuseum Appenzell)
Kunstmuseum Appenzell

Am Anfang stand 1999 ein Landsgemeindebeschluss: Die Innerrhoder Kunststiftung startete mit einem Kapital von 50«000 Franken und sollte jeweils mit einem Zehntel des Innerrhoder Anteils an den Lotteriegeldern alimentiert werden. Damals waren dies jährlich rund 30»000 Franken.

Seither hat die Kunststiftung rund 200 Werke erworben. Eine Auswahl aus dieser Sammlung ist nun bis zum 26. Mai im Kunstmuseum zu sehen. Gezeigt werden um die 80 Gemälde, Fotografien und Installationen, die sonst in Büros oder anderen öffentlichen Räumen hängen oder im Depot aufbewahrt werden. Man wolle die Vielfalt der Förderung zeigen, sagte Kurator Roland Scotti bei der Medienpräsentation am Donnerstag.

Reiben an der Bauernmalerei

Die Ausstellung startet mit traditioneller Bauernmalerei. «Sie begegnet allen, die hier aufwachsen», stellte Scotti fest. Und bis heute gebe es Kunstschaffende, die die Auseinandersetzung mit dieser Kunstform suchten.

Die fächerartig angeordneten Ausstellungsräume im Kunstmuseum sind jeweils einem Thema gewidmet. So gibt es einen Raum mit Landschaftsbildern von Vater und Sohn Adalbert Fässler. Sind die Bilder des Seniors mit ihren satten Farben bereits Weiterentwicklungen der Landschaftsmalerei, wechseln die Sujets beim Sohn ins Abstrakte. Er habe zu denjenigen gehört, die dafür sorgten, dass die abstrakte Kunst in Innerrhoden ankomme, sagte der Kurator.

Gelingen und Scheitern

Gezeigt wird auch Fotografie. Die Bilder von Brauchtum und Alltag in Innerrhoden werden kombiniert mit bearbeiteten Aufnahmen von Blumen, den «Gärten der Erinnerung». Für die Ausstellung hat Roman Signer eine ältere Installation aus dem Jahr 1978, gelagert im Depot, wieder neu aufgebaut.

Nicht immer gelingen die Projekte, die die Kunststiftung unterstützt. Damit dies nicht vergessen geht, wird in der Ausstellung ein Vorhaben gezeigt, das in der Schwebe zwischen Gelingen und Scheitern steht.

Unter dem Titel «Le Soleil et Les Ombres» wollten Regula Engeler und Jochen Heilek einen Kinofilm realisieren. Nach drei Jahren sind sie bei einem ersten Zwischenschritt angelangt. Vorzeigbar sind bisher einige Film-Stills oder ein Storyboard. Ob das Projekt je vollendet wird, ist offen. Die Stiftung sei auch dazu da, Impulse zu geben, hiess es an der Präsentation.

Die Sammlung der Kunststiftung wird in Appenzell nicht nur ausgestellt. Wer Glück hat, bekommt eines der Bilder auf Zeit. Das funktioniert so: Aus fünf Werken kann man seinen Liebling auswählen. Am Schluss von «Ohne Titel» gibt es eine Verlosung. Wer gewinnt, kann das Kunstwerk drei Monate lang bei sich zu Hause aufhängen.

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