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Bündner Geschichte wird digitalisiert

Die Kantonsbibliothek Graubünden digitalisiert jährlich 20 bis 25 alte Werke aus dem 15. bis 20. Jahrhundert. Was sind die Vorteile für die breite Bevölkerung?

30.01.19 - 13:15 Uhr
Kultur
Ein digitalisiertes Werk aus dem Jahr 1872.
Ein digitalisiertes Werk aus dem Jahr 1872.
ETH-BIBLIOTHEK, BILDAUSSCHNITT SÜDOSTSCHWEIZ

In historischen Werken aus dem 15. Jahrhundert nach Schlagwörtern suchen? Ja, das ist möglich – dank neuer Technologie. Bis so alten Titel allerdings der breiten Öffentlichkeit online zur Verfügung stehen, ist einiges an Aufwand nötig, erklärt Nadine Wallaschek von der Kantonsbibliothek Graubünden.

Schätzungsweise gibt es in Schweizer Bibliotheken über 50'000 Titel mit Bündner Bezug (Rätica). 226 Titel, davon 137 von der Kantonsbibliothek Graubünden, wurden bis heute von der ETH-Bibliothek digitalisiert und sind online verfügbar. Das mag auf den ersten Blick nach sehr wenig klingen; dennoch sei es wichtig, dass alte Werke laufend digitalisiert werden, erklärt Wallaschek. Es mache die Bücher für Wissenschaftler und Interessierte scanbar, was ein grosser Vorteil sei. So muss ein Werk nicht mehr physisch durch gewälzt werden, sondern Suchmaschine findet Schlagwörter in den Texten automatisch. Das helfe beim Recherchieren enorm und spare Zeit.

Eine E-Plattform für alle

Aber wo findet man diese digitalisierten Bücher? Die ETH-Bibliothek betreibt zusammen mit anderen Universitäten und Institutionen die «e-rara»-Plattform. Sucht man auf dieser Webseite nach dem Schlagwort «Chur», erscheinen 2'975 Titel. Ein Treffer unter vielen: «Kleines Handbuch für den Besucher Churs» aus dem Jahr 1872. Das ganze Werk steht als PDF zum Download bereit. Neben dem Inhalt, der sich so einfach durchsuchen lässt, erhält der Betrachter auch einen visuellen Eindruck des Werkes.

Zur Digitalisierung ausgewählt werden Titel, die der Forschung Zugang zu geschichtlich relevanten und interessanten Inhalten bieten. Pro Jahr digitalisiert die Kantonsbibliothek Graubünden 20 bis 25 Bücher, so Wallaschek. Das Budget sei begrenzt und die Kosten mit dem Scannen eines Werkes nicht abgeschlossen. Die digitale Wartung wird nämlich über Jahre hinweg weiter in Rechnung gestellt.

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