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Wie die Bündner Gebrauchtes wiederverwerten

Im Kino Apollo findet am Freitag die Premiere von Menga Huonder-Jennys Dokumentarfilm «Davent cun tut – Alles muss weg» statt.

Südostschweiz
16.01.19 - 05:15 Uhr
Kultur

Viel ist heute die Rede vom Entschlacken, vom Aufräumen, sich Befreien von unnötigem Ballast. Eine schöne Idee. Aber wohin mit all den Sachen, die wir oder unsere Vorfahren gerne hatten, jetzt aber nicht mehr haben möchten? Liesse sich damit nicht noch ein wenig Geld verdienen und wäre es nicht auch für die Umwelt besser, wenn die Dinge wiederverwendet oder in anderer Form aufbereitet würden?

Der Dokumentarfilm «Davent cun tut – Alles muss weg» der Bündner Filmemacherin Menga Huonder-Jenny zeigt laut Mitteilung Menschen und Betriebe in Graubünden, die mit der Wiederverwertung ihren Lebensunterhalt verdienen. Dem Zuschauer soll die Welt der Brockis, Trödelmärkte, Antiquitätengeschäfte und Recyclinghöfe nähergebracht werden.

Die 33-minütige Premierenversion ist am Freitag, 18. Januar, um 17.30 Uhr im Kino Apollo in Chur zu sehen. Der Anlass findet in Anwesenheit von Huonder-Jenny statt. SRF 1 wird das Werk am Sonntag, 20. Januar, um 17.25 Uhr als 25-minütigen Beitrag für die Radiotelevisiun Svizra Rumantscha ausstrahlen.

Verborgene Schätze

«Davent cun tut – Alles muss Weg» führt den Zuschauer unter anderem nach Soglio: Hinter dem Palazzo Salis wird ein altes Haus geräumt. Die Girella Brocki aus Celerina ist damit beauftragt, das Haus vom Keller bis zum Dach zu entrümpeln. Versteckt unter Müllsäcken und angehäuften Möbeln gibt es auch Schätze zu bergen.

Bei der Brocki Grischun in Schluein kommt gerade Ware an. Diese wird, wenn sie in den Wiederverkauf kommt, geputzt und eingeräumt. Auch Schnäppchenjäger aus dem Unterland kommen hier oft vorbei. In Andeer wiederum muss das Restaurant «Schwert» geräumt werden. Über drei Generationen war es in Familienhand.

Alles muss weg, doch wohin damit? Eine Möglichkeit bietet der Gänggelimarkt auf dem Arcas in Chur. Hubi Pazeller ist für die reibungslose Durchführung desselben zuständig. Nicht immer einfach, die Märktler sind ein ganz eigener Schlag, selbst wenn es um die Standmiete geht, wird noch gefeilscht.

Und was passiert mit den Dingen, die wirklich niemand mehr haben will? Im geschützten Betrieb Eco Grischun in Chur kann Elektroschrott abgegeben werden. Die Geräte werden auseinandergenommen und die Rohstoffe zurückgeführt. Fridolin Luchsinger zerlegt einen Drucker in seine Einzelteile und löscht private Daten auf Festplatten mithilfe einer Holzspaltaxt.

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