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«Ich will mich stets weiterentwickeln»

Auch die romanische Musikerin Bibi Vaplan ist für den Bündner Music Award nominiert. Dies in der Kategorie «Beste Musikerin des Jahres 2018». Grund dafür ist ihr neustes Album «Cler Cler». Klar, dass sie nun klar sieht.

Kristina
Schmid
09.01.19 - 04:30 Uhr
Kultur
YANIK BÜRKLI

Bibi Vaplan hat etwas geschafft, das gar nicht so einfach ist: Sie hat mit ihrer Single «Milli bels guottins» in den Schweizer Charts den siebten Platz erreicht – und das, obwohl sie auf Rätoromanisch singt. Die Chart-Platzierung zeigt deutlich, dass sich Bibis Musik auch ausserhalb der Kantons- und Sprachgrenze grosser Beliebtheit erfreut.

«Das hat mich sehr überrascht», sagt Bibi Vaplan im Interview mit «suedostschweiz.ch». «Denn oftmals sagte man mir: 'Mit romanischen Songs landet man nicht in der Schweizer Hitparade.' Ich konnte das Gegenteil beweisen. Und das hat mich riesig gefreut.»

Wenn der Kampf sich lohnt

«Milli bels guottins» war ein hartes Stück Arbeit. Es war ein Song, an dem Bibi und ihr Team lange gefeilt haben. Ein Song, der in seiner ursprünglichen Version an ältere Songs erinnert. Ein Song, in dem das Klavier den Gesang begleitet. Doch dann haben sie den Song überarbeitet. Und weiter daran gearbeitet. Bis es schliesslich passte. «Diese Melodie, diese elektronischen Klänge, dieser Drive ... es war ein langer Weg, bis wir da waren, wo wir sein wollten», betont nämlich die Musikern. Die Chart-Platzierung sei eine schöne Belohnung für die ganze Mühe. «Wenn man für etwas kämpft, das einem wichtig ist, kann man viel erreichen.»

Zwei Jahre hat Bibi Vaplan am Album «Cler Cler» gearbeitet. «Ich habe mir bewusst Zeit gelassen. Einen Luxus, den man sich eigentlich nicht leisten kann. In der heutigen Zeit muss immer alles so schnell gehen. Die Produktion des Albums soll dabei auch nie zu viel kosten und gleichzeitig doch 'mega gut' sein. Indem ich mir mehr Zeit gab, steuerte ich diesem Trend entgegen.»

Deshalb heisst das Album «Cler Cler»:

Bibi Vaplan im Interview. VIDEO CORINNE RAGUTH TSCHARNER

Das ist aber nicht der einzige Grund, weshalb Bibi Vaplan ihr Album «Cler Cler» getauft hat (siehe Video oben). Bereits in einem früheren Interview schilderte sie der Zeitung «Südostschweiz» ein persönliches Schlüsselerlebnis, das Klarheit schaffte: Es war dieser Augenblick nach der Augenoperation, als Bibi ihre Augen öffnete und die Welt plötzlich klar sah. «Ich war überwältigt von so viel Klarheit, und mein Herz öffnete sich weit», sagte Vaplan damals.

Wenig klar hingegen ist, was 2019 für die Künstlerin so bereithält. Die Singer-Songwriterin kann sich noch nicht entscheiden, in welche Richtung sie gehen will. «Ich möchte endlich das Buch mit dem Titel 'Baby, kauf mir eine Autowaschanlage' schreiben. Aber ich habe auch bereits neue Songs im Herzen und im Ohr. Jetzt muss ich einmal schauen, was ich machen möchte.»

Voten für Bibi

Wenn für Euch klar ist, dass Bibi Vaplan den Award «Musikerin des Jahres 2018» verdient hat – dann könnt Ihr im Voting der Musikerin Eure Stimme geben. Das Voting startet am 15. Januar. Eure Stimme könnte dabei entscheidend sein.

Bibi Vaplan wird auch am 25. Januar bei der Award-Show live dabei sein. Tickets für die Show im Churer Club Loucy erhaltet Ihr hier.

Kristina Schmid berichtet über aktuelle Geschehnisse im Kanton und erzählt mit Herzblut die bewegenden Geschichten von Menschen in Graubünden. Sie hat Journalismus am MAZ studiert und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Rheintal, worüber sie in ihrem Blog «Breistift» schreibt. Mehr Infos

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