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Drei Bündner an grösster Foto-Ausstellung

«photoSCHWEIZ19» gehört zu den wichtigsten europäischen Werkschauen für Fotografie. Rund 27'000 Besucherinnen und Besucher lockt der Event jährlich an. In diesem Jahr sind auch Spuren von Graubünden zu finden.

Südostschweiz
07.01.19 - 04:30 Uhr
Kultur

Über 200 Fotografen zeigen vom 10. bis zum 14. Januar 2019 auf rund 7‘000 Quadratmetern in den Räumlichkeiten der StageOne sowie der Halle 622 in Zürich-Oerlikon ihre liebsten Bilder des Jahres. Die «photoSCHWEIZ19» will Impulsgeberin der Branche sein und neue Talente präsentieren, wie es in einer Mitteilung heisst. Mittendrin: drei Fotografen aus dem Kanton Graubünden.

Mathias Kunfermann, Thusis
Aufgewachsen ist der Profifotograf Mathias Kunfermann in Masein (GR). Während seinen Reisen in den Vereinigten Staaten, Malaysia und diversen südostasiatischen Ländern entdeckte er seine Leidenschaft für Fotografie. An der photoSCHWEIZ 19 stellt der Autodidakt Fotos von Murmansk aus. Die russische Hafenstadt mit Zugang zur Barentssee ist mit ihren 300'000 Einwohnern die grösste Stadt nördlich des Polarkreises. Während viele Touristen wegen den Nordlichtern nach Murmansk reisen, fesselt den Bündner Fotografen das künstliche Licht der Industriestadt. Er setzt die Atmosphäre und die Strukturen des rauchenden und nie ruhenden Molochs mit seinen liebenswürdigen Einwohnern stimmungsvoll in Szene.

Casper Nicca, Casti
Der Bündner Fotograf Caspar Nicca erforscht mit seiner analogen Fotografie das Wesen hinter den Dingen. Sein Fokus liegt dabei auf dem «inneren Bild», das sich hinter dem fotografierten Gegenstand verbirgt. In einer Welt, in der vieles vom Digitalen überlagert ist, rückt er mit seinen analogen Werken das Archetypische in den Fokus des Betrachters. Die Serie «anzenas» (dt. Zeichen) bildet Bäume in ihrer Urform ab. «Bäume sprechen nicht. Bäume geben Zeichen. Die Zeichen sind bedeutsam», so der Bünder Fotograf. Die Zeichen gelten jedoch nicht dem Betrachter, denn das Rascheln der Blätter und das Wiegen der Äste seien Zeichen, die das Publikum nicht deuten könne.

Daniel Meuli, Silvaplana

Fasziniert von den Landschaften und klimatischen Begebenheiten in seiner Heimat, dem Engadin, schafft Daniel Meuli mit seiner überdimensionalen, selbstgezimmerten Camera Obscura analoge Fotografien, die durch ihrer unverfälschte Ehrlichkeit überzeugen. An der photoSCHWEIZ 19 zeigt er seine Serie «Schneeball-Portraits», die in Grossaufnahme verschmutzte Schneebälle zeigt – eine Allegorie auf die zunehmende Verschmutzung der Natur und ein Statement für einen sorgsamen Umgang mit der Umwelt.

Weitere Informationen zum Event findet Ihr hier.

 

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