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«Am Ende müssten nicht gleich beide sterben»

Sandro Gansner – der unter dem Namen Hedgehog Musik macht – ist für den Award «Song des Jahres 2018» nominiert. Grund dafür ist sein neuster Song «Bonnie und Clyde».

Kristina
Schmid
07.01.19 - 17:48 Uhr
Kultur
YANIK BÜRKLI

Wer kennt sie nicht? Die Geschichte von Bonnie und Clyde, einem Verbrecherpärchen, das am Ende ihrer Geschichte im Kugelhagel der Polizei stirbt? Und doch: Um die echten Bonnie und Clyde geht es im Song «Bonnie und Clyde» nicht. Obschon ihre Geschichte Sandro Gansner nicht unbekannt ist. «Ich mag alte Filme sehr gerne. Und auch die Thematik gefällt mir. Nur müssten sie am Ende nicht gleich beide sterben», sagt Gansner. 

Im Song es viel mehr um die Art der Liebe von Bonnie und Clyde. Denn der Ausdruck «Bonnie und Clyde» ist inzwischen der Inbegriff für eine unzertrennliche und unzerstörbare Liebe – bis in den Tod. «Aber wenn ich ehrlich sein soll: Es ist einfach ein Text. Es geht viel mehr um den Sound. Um die Musik. Ums Feeling», sagt Gansner. «Die Musik ist tanzbar. Und das war mir wichtig – gerade im Hinblick auf den Sommer.»

Tanzbar dank Raggaton

Selber kann Gansner noch nicht so gut tanzen. Sein Rücken setzt ihm nach der Operation noch immer zu – doch es geht aufwärts, wie er erklärt. Sobald er aber wieder fit ist, wird er das Tanzbein schwingen. Und zwar mit seiner Bonnie – denn die gibts wirklich. «Sie ist aber etwas medienscheu», sagt Gansner und lacht.

Tanzbar ist der Song auch deshalb, weil Gansner Raggaton einfliessen lässt. Die Musikrichtung ist derzeit sehr angesagt, sehr modern. Doch das war nicht der Grund, weshalb er sich für diesen Sound entschieden hat.

Sandro Gansner alias Hedgehog im Interview.

Gerade weil er mit Sän Dii so gerne arbeitet werden wir in Zukunft noch mehr Duette von Hedgehog zu hören bekommen. Songs, auf denen sich Gansner die Bühne mit Sän Dii teilt. Und wie er bereits jetzt verrät, gehen die künftigen Songs eher in Richtung «Narba» als in jene von «Bonnie und Clyde». Mit anderen Worten: Es folgen Balladen.

«Ich finde es zurzeit auch viel spannender, solche Art von Musik zu machen», sagt Gansner. Deshalb stand für ihn auch von Anfang an fest, dass Sän Dii im Song «Bonnie und Clyde» mehr Raum bekommen sollte. «In meinen Augen muss nicht immer der Frontmann im Vordergrund stehen. Wichtig ist doch, dass der Song gut klingt.»

Mehr Raum für die Frau

Sän Dii ist zurzeit stark präsent in den Songs von Hedgehog. Und wenn es nach Gansner geht, dann bleibt das so. «Ich schreibe die Texte, ich nehme das Demo auf, und dann überlegen wir gemeinsam, wo Sän Dii ihren Platz bekommen sollte. Und wo sie den Song auch alleine tragen kann.»

Das ist ein grosser Unterschied zu dem, was wir von Gansners erstem Album kennen. Da war Sän Dii «lediglich» Background-Sängerin. «Mir gefällts. Und solange Sän Dii auch Lust hat, bleibt das so.»

Wenn Ihr der Ansicht seid, dass Hedgehog mit dem Song «Bonnie und Clyde» den Award «Song des Jahres 2018» verdient hat, dann könnt Ihr für ihn abstimmen. Das Voting geht am 15. Januar los.

Hedgehog wird auch an der Award-Show vom 25. Januar dabei sein. Tickets für die Show im Churer Club Loucy gibts hier.

Kristina Schmid berichtet über aktuelle Geschehnisse im Kanton und erzählt mit Herzblut die bewegenden Geschichten von Menschen in Graubünden. Sie hat Journalismus am MAZ studiert und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Rheintal, worüber sie in ihrem Blog «Breistift» schreibt. Mehr Infos

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