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Den Alltag möglichst kompliziert vereinfachen

Auf der Kellerbühne Grünfels in Jona haben Stefan Heuss und Dide Marfurt mit ihrem neuen Tourneeprogramm «Die grössten Schweizer Patente» begeistert. Die irrwitzigen technologischen Erfindungen und originelle Musikexperimente sorgten für gute Laune.

Linth-Zeitung
10.12.18 - 04:30 Uhr
Kultur
Stefan Heuss und Dide Marfurt geben auf der Kellerbühne ihr neues Programm zum Besten.
Stefan Heuss und Dide Marfurt geben auf der Kellerbühne ihr neues Programm zum Besten.
ALEXANDRA GREEFF

von Alexandra Greeff

Der genaue Wecker und die Espressomaschine seien schon erfunden. Er habe aber noch mehr Maschinen in petto, die den mühseligen Alltag enorm erleichtern könnten, erklärte Stefan Heuss dem Publikum. Er zeigte auf die zahlreichen Geräte, Werkzeuge und Gestelle, die die Kellerbühne Grünfels bis auf den letzten Quadratmeter füllten. «Sie entscheiden mit ihren Reaktionen, welche meiner Innovationen echte Marktchancen haben und auf meiner Tournee durch die Schweiz weiterhin unter die Leute gebracht werden sollen.»

Tanzender Kinderwagen

Als Erstes führte Stefan Heuss das erste Fahrzeug des Menschen vor: den Kinderwagen. «Wie wäre es mit einem Kinderwagen, der ab einem bestimmten Lärmpegel vollautomatisch zu schaukeln beginnt?» Heuss dröhnte mit einem Blasinstrument in Richtung des Kinderwagens. Sofort wurde ein am Kinderwagen befestigter Drehmechanismus ausgelöst, der dafür sorgte, dass der Kinderwagen auf- und abruckelte.

Von Hallux-Problemen bis zu angebrannten Würsten: Heuss kennt die Alltagsprobleme.

«Oder was meinen Sie zu diesem Wellnessadapter?» Hess steckte einen silikongefüllten Gartenhandschuh aus weichem Rindsleder auf eine demontierte Sägemaschine und massierte sich damit den verspannten Rücken.

Ein besonderes Wellnessgefühl versprach ein imposantes klappriges Gestell mit Kratzbürsten, das gemäss Heuss die allmorgendliche Haarpflege erleichtern soll. «Es kann mit einer Gel-Maschine kombiniert werden», schwärmte Heuss. Und zog zur Demonstration an einer Schnur, bis ihm das zähe Gel in langen Fäden von der Stirn tropfte.

Alles ausser Piccolo und Pauke

Von Hallux-Problemen über Platzangst bis hin zu angebrannten Würsten: Heuss kennt die Probleme des Alltags. Und kein Problem scheint ihm zu klein, um es mit einer möglichst komplizierten Maschine zu lösen. Die abstrusen Experimente und Innovationen wurden vom Publikum denn auch mit lautem Lachen und Klatschen belohnt.

Die Show lebte aber nicht nur von Heuss’ Technologien: Dide Marfurt nahm auf der Show-Bühne einen mindestens genauso grossen Platz ein und überzeugte mit musikalischen Experimenten und Innovationen auf bekannten und weniger bekannten Instrumenten von Dudelsack bis Maulgeige. Zum Teil experimentierten Heuss und Marfurt auch gemeinsam an neuen Musikklängen – sei es mit singenden Sägen oder Boostern aus Kokosnussschalen.

«Ich suchte nach einem passenden Musiker und kreuzte in meiner Such-App alle möglichen Musikstile und Musikinstrumente an – ausser Piccolo und Pauke», stellte Heuss den Musiker und Tourneepartner vor. «Das Suchergebnis konnte nur einer sein – der vielseitige Dide Marfurt aus Polen.»

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