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50'000 Stutz weniger Lohn und er singt ein Liedchen darüber

Der St. Moritzer Gemeinderat kürzt dem künftigen Gemeindepräsidenten Christian Jenny quasi als erste Amtshandlung nach dessen Wahl den Lohn – um 22 Prozent oder 50'000 Franken. Jenny nimmts mit Humor und baut einen musikalischen, augenzwinkernden Seitenhieb in sein aktuelles Programm ein.

Südostschweiz
07.11.18 - 12:55 Uhr
Kultur
Christian Jott Jenny
Christian Jenny übernimmt am 1. Januar 2019 das St. Moritzer Gemeindepräsidium. Schon jetzt singt er darüber.
MARCO HARTMANN/ARCHIV

Am Abend des 7. August 2018 ist alles ruhig in St. Moritz. Zum zweiten Mal in Folge schickt sich der Nobel-Skiort an, seinen Gemeindepräsidenten ohne Wahlkampf und mit tiefer Stimmbeteiligung wieder zu wählen. Was da nur die Wenigsten wissen, in gut zwölf Stunden wird sich ein junger, zugewanderter Kulturschaffender anschicken, das Leben im Dorf nicht nur für die kommenden Wochen, sondern wenn möglich auf Jahre hinaus auf den Kopf zu stellen.

Und so zeigt sich die Chronologie der wichtigsten Ereignisse:

Und jetzt, mit diesem letzten Entscheid wird es pikant, denn: Im Wahlkampf ums Gemeindepräsidium hatten sich die bürgerlichen Parteien CVP, FDP und SVP mehr oder weniger deutlich hinter den amtierenden Sigi Asprion gestellt. Im St. Moritzer Gemeinderat stellen diese drei Parteien 16 von 17 Vertretern. Schnell wurde darum im Dorf der Vorwurf der Retourkutsche gegen Christian Jenny laut. Dazu kommt: die 50'000 Franken, die Jenny von seinem künftigen Bruttolohn abgezwackt wurden, stecken sich die Gemeinderäte künftig in Form von höheren Löhnen und Sitzungsgeldern in die eigenen Taschen – ein Schelm, wer Böses denkt.

Nun ist Christian Jenny aber nicht irgendein unbeleckter Jungspund, sondern ein bühnenerfahrener Kreativkopf mit einer ordentlichen Prise (Selbst-)Ironie. Und so nutzt er sein aktuelles musikalisches Programm im Zürcher Miller's Studio für einen – nein, nicht bösen – ironischen, augenzwinkernden Seitenhieb nach St. Moritz:

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Armer Christian Jenny, gleich 50'000 Sfr. weniger verdienen und dies auch noch beklagen ist eine Farce für jede Arbeiterfamilie die mit 50'000 Sfr. Jahreseinkommen durchkommen muss. Dennoch müssten Sie als neu gewählter Gemeindepräsident mit einem ausschliesslich bürgerlichen Gemeindeparlament nicht darben, oder sehe ich da was falsch.... ganz nach dem Motto...Klage nicht, ein Schaf, das blöckt, dem verpasst man ein Maul von Heu.

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