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Drei Tage Mittelalter zwischen Waltensburg und Burg Jörgenberg

An den «Waltensburger Meistertagen» am ersten Wochenende im Oktober verwandeln sich das Dorf Waltensburg/Vuorz und die Burganlage Jörgenberg in eine mittelalterliche Welt. Kunst, Kulinarik und Handwerk stehen im Zentrum der drei Tage vom 5. bis 7. Oktober.

Südostschweiz
20.09.18 - 16:07 Uhr
Kultur

Eine Zeitreise, zurück ins Bündner Mittelalter – das ermöglichen die Waltensburger Meistertage in der Burganlage Jörgenberg. Vom 5. bis 7. Oktober können Besucher dort mittelalterliche Gerichte kosten und verschiedenen Workshops handwerkliche Tätigkeiten kennenlernen, wie die Organisatoren in einer Mitteilung schreiben.

So kann man etwa lernen wie Münzen geschlagen, Talg gegossen, Textilien gefärbt oder mit Feder geschrieben wird. Es gibt sogar einen zweitägigen Kurs, in dem man lernen kann, Fresken zu malen wie vor 700 Jahren, wie der Waltensburger Meister.

Der Kunstgenuss soll an erster Stelle stehen

Die Meistertage nehmen aber auch das Dorfzentrum von Waltensburg/Vuorz ein, wie es weiter heisst. Dort erwarten unter dem Motto «Schauen - staunen - mitmachen» Fresken, ein Museum und ein Markt Schaulustige.

«Wir, sprich die ‹Werkstatt Waltensburger Meister›, wollen, dass der Kunstgenuss an vorderster Stelle steht», sagt Guido Dietrich aus Waltensburg/Vuorz. Dabei gehe es definitiv nicht um wissenschaftliche Expertise zum Mittelalter, sondern «wir wollen diese Tage einfach geniessen, die Kunst wirken lassen und uns in die Zeit ihrer Entstehung versetzen lassen.» 

Der Waltensburger Meister hat in 16 Ortschaften des Kantons gewirkt. Diese Orte und ihre Talschaften werden an den Waltensburger Meistertagen vorgestellt. «Auf der Grundlage des aktuellen Forschungsstandes verfolgt der Verein einen erlebnisorientierten Ansatz der kreativen und auch spielerischen Vermittlung», erklärt Guido Dietrich. Dass nun «endlich» die ersten Waltensburger Meistertage Realität werden, freut ihn daher umso mehr.

Alle Informationen zu den Meistertagen findet Ihr auf www.waltensburger.ch

Der Waltensburger Meister

Wer den Waltensburger Meister sucht, wird ihn nicht finden. Es gibt kein Bild und keine Dokumente von ihm. Und zwar in 16 Ortschaften Graubündens. Von seinen 20 Werken faszinieren viele heute noch. In der Waltensburger Kirche ist seine bedeutendste Arbeit, der Passionszyklus, zu bestaunen. Die Motive des Meisters sind «al fresco» gemalte Darstellungen und umfassen den im Mittelalter zur Tradition gewordenen Bilderschatz: Christus als Weltenrichter, Evangelistensymbole, Apostelreihen, zudem auch Heiligenreihen, biblische Zyklen, Heiligenviten, aber auch Einzelszenen wie die Epiphanie oder die Marienkrönung. Alfons Raimann beschreibt im Buch «Gotische Wandmalerei in Graubünden», die Werke des Waltensburger Meisters. Seines Erachtens bilden die Fresken «eine Werkgruppe, die zu den besten Leistungen hochgotischer Kunst nördlich der Alpen» zählt.

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