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Perfekt inszenierte Sommerparty

Fulminante Feuerwerke, waghalsige Fallschirmsprünge, eindrückliche Flugshows – alles in Perfektion: Am Seenachtfest Rapperswil waren diverse Spektakel am Himmel zu bestaunen. Zudem wurden den fast 80 000 Gästen musikalische und kulinarische Leckerbissen geboten.

Südostschweiz
13.08.18 - 05:48 Uhr
Kultur

Bei perfektem Sommerwetter pilgerten von Freitag bis Sonntag knapp 80 000 Personen in die Rapperswiler Altstadt und genossen das Seenachtfest in vollen Zügen. Entsprechend erfreulich fällt die Festbilanz von OK-Präsident Fabian Villiger aus.

Ein Höhepunkt waren die spek- takulären Darbietungen der Fallschirmspringer. «Es ist für mich eine grosse Ehre, am Seenachtfest und vor so vielen Leuten auftreten zu dürfen», betont Pascal Isenschmid. Noch immer gelte das Fallschirmspringen als gefährlich und risikoreich: «Dabei ist es eine ziemlich sichere Sportart», so Isenschmid. Allerdings stellte der Auftritt am Seenachtfest eine besondere Herausforderung dar: Denn Sprünge ins Wasser sind selten – und das Seewasser, das das Sonnenlicht reflektiert und stellenweise den Grund durchscheinen lässt, macht es schwierig, die Distanz richtig abzuschätzen. «Darum haben wir immer einen Notfallschirm dabei.»

Isenschmid gehört zu jenen, die das Fallschirmspringen als Beruf ausüben. Seinen ersten Flug absolvierte er in der Rekrutenschule vor zehn Jahren. Heute ist Isenschmid Berufsmilitarist und Fallschirmaufklärer und kann auf insgesamt 1000 Sprünge mit einzigartigen Flugmomenten zurückblicken: «Jeder Sprung ist anders, je nach Wind und Wetter.»

Mut und Präzision

Diese Übung gab Isenschmid auch beim Sprung in Rapperswil die Sicherheit, den Zielpunkt auf dem Floss im Hafen aus 1200 Metern zentimetergenau anzupeilen. Wie andere geübte Springer, die am Seenachtfest auftraten, ist er in der Lage, bei der Landung eine Münze zu treffen.

Doch hat er nie Angst, wenn sein Leben an ein paar Fäden hängt und er mit 180 km/h auf den Boden zurast? «Nein», antwortet Isenschmid lachend. Er geniesse die Aussicht und müsse sich immer wieder beherrschen, sich aufs Ziel zu konzentrieren und keine gewagten Experimente zu machen. Angst verspüre er eher in anderen Bereichen: «Tauchen könnte ich zum Beispiel nie», gesteht er. «Man muss etwas gerne machen und im richtigen Element sein. Dann hat man auch Mut und das Zeug zum Überleben.»

Eindrücklich war auch die Flugshow der Patrouille Suisse. Ihr Auftritt am Samstag erfolgte ohne das Super-Puma-Team. Diese Piloten und Luftfahrzeuge wurden in der Westschweiz und in der Region Bern, die von der Trockenheit aktuell besonders betroffen sind, dringender gebraucht. Angekündigt wurde die Flugshow durch die Schweizer Landeshymne, die fast kitschig schwelgend durch die Lautsprecher dröhnte. Sie wurde jäh unterbrochen, als die sechs Flugzeuge im präzisen Flug über die Köpfe der Zuschauer donnerten.

Farbenfrohe Knalleffekte

Die musikalischen Highlights des Tages waren die Auftritte von Nickless, Baschi und Stefanie Heinzmann auf der Radio- Zürisee-Bühne. Nicht minder poppig, soulig, rockig und beschwingt war auch die musikalische oder tänzerische Unterhaltung auf den kleineren Nebenbühnen. In einem Zelt am Curti-Platz zeigten zum Beispiel kleine und grosse Tanztalente ab 7 Jahren, was sie drauf haben.

Verzückt hat die vielen Gäste insbesondere auch das halbstündige Feuerwerk am Samstag, das dank interessanter Abstimmung auf die Musik gar noch spektakulärer ausfiel als am Vorabend. Vor allem beim Schlussbouquet geizten die Feuerwerker nicht mit farbenfrohen Knalleffekten. Danach genossen die Besucher das Fest der Superlative bis in die frühen Morgenstunden – bei Musik, Speis und Trank in der Altstadt.

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