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Die Laien überzeugen beim Casting

Für das Maria-Bildstein-Freilichttheater hat in Benken ein erstes Casting stattgefunden. Regisseurin Monika Wild und Autor Paul Steinmann waren über das Können der Laienschauspieler begeistert.

Südostschweiz
01.06.18 - 04:30 Uhr
Kultur
Autor Pual Steinmann und Regisseurin Monika Wild erklären den angehenden Schauspielern worum es geht.
Autor Pual Steinmann und Regisseurin Monika Wild erklären den angehenden Schauspielern worum es geht.
GABI CORVI

Das Freilichtspiel zum 500-Jahr-Jubiläum auf Maria Bildstein nimmt weitere Konturen an. Nach dem Info-Abend, welcher begeisterte Funken in der grossen Schar angehender Bühnenakteure zündete, wurden nun die Interessierten zum Casting geladen. Im alten Gemeindehaus in Benken konnten die Männer und Frauen mit Paul Steinmann, dem Schreiber des Stücks, kleine Alltagsszenen spielen. Die ungezwungene Atmosphäre und die professionelle Anleitung des erfahrenen Autors, Regisseurs und Theaterpädagogen liess die Spielerinnen und Spieler zu Hochform auflaufen.

Tellspiele-Regisseurin auf Maria Bildstein

Neben Willy Hollenstein, Produktionsleiter der Bühne Thurtal, und Autor Paul Steinmann war am Casting auch Monika Wild anwesend. Die extra aus Interlaken angereiste Regisseurin, die unter anderem mehrmals bei den berühmten Tellspielen Regie geführt hat, wird nun auf Maria Bildstein die Fäden fürs Freilichtspiel in die Hände nehmen.

Das Gespann Steinmann-Wild hat bei den Aufführungen der Bühne Thurtal schon verschiedentlich zusammengearbeitet. Nun kommt es wieder zur erfolgsversprechenden Konstellation. Die Laienspieler können sich auf einfühlsame Profis freuen, welche ihnen vielschichtige Rollen auf den Leib schreiben.

Steinmann gab erste Einblicke: «Das Stück wird in der Gegenwart spielen, aber auch Rückblenden in die 500-jährige Zeit Maria Bildsteins sind geplant.» Hauptfigur soll eine junge Frau sein, welche mit ihrem Auto in der Nacht versehentlich im Wald auf dem Büchel landet. Steinmann betonte, dass es sicher ein dem Ort und seiner Bedeutung würdiges Stück werden wird. Nach diesem ersten Casting, bei welchem der Autor nochmals schriftlich nach den Präferenzen und dem möglichen zeitlichen Engagement seiner Spieler gefragt hat, wird es noch ein weiteres Casting geben. Bei diesem wird es dann um die tatsächliche Besetzung der Rollen gehen.

Wild betonte: «Jeder soll sich schliesslich in seiner Rolle wohlfühlen.» Willy Hollenstein machte noch einmal Werbung fürs Mitmachen: «Wir können immer noch Laienschauspieler brauchen – für grosse und für kleine Rollen. Jeder und jede ist eingeladen, bei diesem einmaligen Ereignis dabei zu sein!»

Laienspieler kamen richtig aus sich heraus

Schon das Casting zeigte: Hier sind Spielerinnen und Spieler mit viel Freude und Know-how am Werk. Steinmann zeigte sich sehr positiv überrascht vom ansprechenden Niveau der Teilnehmer. Nach lockernden Anfangsübungen gings an die Szenenarbeit.

Unter den Castingteilnehmern war auch Abt Emmanuel Rutz vom Otmarsberg: «Wir durften Zettel ziehen, auf denen kurze Texte standen.» Diese kleinen Sprechsequenzen wurden nach Anweisungen von Paul Steinmann immer wieder neu gespielt. Wahre Aha-Momente offenbarten sich den Männern und Frauen und machten Lust auf die kommende Schauspielarbeit. Abt Emmanuel sagte lachend: «Wenn Sie eine Rolle für mich haben, dann mache ich sehr gerne mit!»

Nebst dem spielfreudigen Benediktiner ist auch Franz Ambühl, Pfarreibeauftragter aus Benken, dabei. Er durfte am Castingabend einen etwas bärbeissigen Charakter geben. Als langjähriger Bänggner Theaterspieler traf er den gefragten spöttischen Unterton perfekt.

Nach dem gelungenen Casting ist nun die Arbeit von Paul Steinmann gefragt. Er wird das Stück weiter ausarbeiten und die Geschichte fertigspinnen. Im Herbst dieses Jahrs wird das Ganze weiter an Fahrt gewinnen. Dann nämlich erwecken die Laienspieler ihre Figuren zum Leben und schlüpfen das erste Mal in ihre Rollen.

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