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Bald gibts alle Kulturangebote der Region auf einen Klick

Anlässlich des elften Kulturapéros von Rapperswil-Jona gab Stadtpräsident Martin Stöckling einen Ausblick auf die neue Homepage der Stadt. Darauf sollen die verschiedenen kulturellen Veranstaltungen der Stadt und der gesamten Region auf einen Blick ersichtlich sein.

Jérôme
Stern
09.05.18 - 04:30 Uhr
Kultur
Der nicht ganz vollständige Kulturrat: Mit ihrer Meinung beraten Künstler und Kulturschaffende den Stadtrat.
Der nicht ganz vollständige Kulturrat: Mit ihrer Meinung beraten Künstler und Kulturschaffende den Stadtrat.
JÉROME STERN

Er hat weitreichenden Einfluss auf die Kulturpolitik der Stadt, seine Mitglieder sind bekannte Politiker und Künstler. Trotzdem kennen wohl nur Insider den Kulturrat von Rapperswil-Jona. Dies wollte die Stadt im Rahmen des elften Kulturapéros am Montagabend im Kunstzeughaus ändern.

Vor den zahlreich anwesenden Kulturschaffenden und Künstlern aus der Region bat Stadtpräsident Martin Stöckling die neun Mitglieder des Kulturrats nacheinander ans Mikrofon. Wobei er als Präsident des Kulturrats gleich den Anfang machte. Der Kulturrat sei eine beratende Kommission, die den Stadtrat bei der Gestaltung und Umsetzung der Kulturpolitik berate und unterstütze, sagte Stöckling. «Und er ist ein Bindeglied zwischen Politik und Bevölkerung.»

Homepage bringt Vernetzung

Nach dieser Vorstellungsrunde kam Stöckling auf die geplante neue Homepage der Stadt zu sprechen (Ausgabe vom 11. April). Laut dem Stadtpräsidenten will man damit künftig die zahlreichen Kulturanbieter in der Stadt und der Region vernetzen: «Es macht Sinn, wenn alle diese Veranstaltungshinweise mit einem Klick angezeigt werden.»

Entsprechend wolle die Stadt sämtliche Veranstaltungshinweise für Anlässe in Rapperswil-Jona in die neue Homepage integrieren, so Stöckling. Zurzeit prüfe die Stadt die Angebote verschiedener IT-Firmen, um herauszufinden, welches System am besten geeignet sei. Als Beispiel einer gelungenen Lösung erwähnte Stöckling die Homepage der Stadt Uster. «Ich denke, wir werden uns noch im Laufe des Jahres entscheiden», schloss der Stadtpräsident seine Rede zum Thema.

Positive Bilanz für Kulturverein

Anschliessend sprach Josef Blöchlinger, Gemeindepräsident von Eschenbach und Präsident des Vereins Kultur Zürichsee Linth, über das Wirken des zweijährigen Vereins. Er bemerke, dass die kulturelle Identität der Region durch den Verein gestärkt werde. «Seit die zehn Gemeinden im Linthgebiet zusammen mit dem Kanton Kulturprojekte unterstützen, ist Kunst auch in Eschenbach greifbarer geworden», so Blöchlinger.

Max Aeberli, Chorleiter und Vorstandsmitglied des Vereins, sprach über seine Erfahrungen seit Bestehen des Vereins: «Für mich als Musiker war es eine neue Sichtweise auf Kultur. Plötzlich musste ich im Verein über Förderbeiträge für Projekte entscheiden.» Das sei ihm nicht einfach gefallen. Insbesondere als er ein Projekt ablehnen musste, das mit 80 000 Franken veranschlagt war. «Umso erstaunter war ich, dass dieses Vorhaben schliesslich für 16 000 Franken bewilligt und realisiert werden konnte.»

Er wünschte sich, dass Künstler und Politiker einmal die Rollen tauschen würden. «Jeder Politiker sollte einmal erleben, wie gross der Aufwand und der Papierkrieg für ein Beitragsgesuch ist.» Ebenso sollten Künstler erfahren, was es bedeutet, über solche Gesuche entscheiden zu müssen.

Digitale Pfahlbauer

Gleichwohl zogen Aeberli und Blöchlinger eine positive Bilanz: «2017 bearbeiteten wir 69 Gesuche, davon wurden 34 mit einem Jahres- oder einem Projektbeitrag unterstützt», so Blöchlinger. Dabei sei ein starker Bezug zur Region gemäss den vorhandenen Richtlinien Bedingung.

Abschliessend gab Stöckling einen Ausblick auf das weitere Vorgehen bezüglich des Unesco-Weltkulturerbes der Pfahlbau-Fundstätten nahe des Seedamms. Die Stadt wolle die mehrere tausend Jahre alten Funde mittels «Augmented Reality» erlebbar machen. Wobei der Stadtpräsident keinen genauen Fahrplan für solche virtuellen Reisen mit dem Smartphone angeben konnte. Nachdem sich der Kanton Schwyz aus dem Projekt verabschiedet hat, sei man in einer frühen Phase. Stöckling: «Zurzeit führen wir Gespräche mit der Hochschule für Technik und Rapperswil Zürichsee Tourismus. Dabei geht es um mögliche Konzepte für eine Ausstellung.»

Zum Ausklang des Anlasses de-monstrierte der Beatbox-Musiker Hans Beatbox, dass es für grandiose Schlagzeugsoli und pompöse Klanggewitter nicht mehr als ein Mikrofon und viel Können braucht.

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