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Spielzeug aus alter Zeit wieder zum Leben erweckt

Der Museumsverein Weesen zeigt in seiner aktuellen Ausstellung Spielzeuge aus alter Zeit. Die Besucher der Ausstellung können dabei in Erinnerungen schwelgen.

Südostschweiz
07.05.18 - 04:30 Uhr
Kultur
Spielen erlaubt: Die Kegelbahn im Kleinformat verleitet auch die grossen Besucher zum Spielen
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GABI HEUSSI

Die Modellautos im Museum Weesen sind verschwunden, die neue Ausstellung «Spielzeug aus alter Zeit» ist eröffnet. Am vergangenen Freitagabend lud die Museumskommission zur Vernissage. Auf einen Musiker konnte verzichtet werden, denn die wunderschöne, rund 200-jährige Musikdose unterhielt die Gäste musikalisch wie auch optisch.

Der Begriff «Dose» entpuppte sich beim Hinschauen aber als ziemlich unpassend, denn diese Dose ist rund 70 Zentimeter breit und entsprechend schwer. Der mit zarten Intarsien verzierte Deckel wird angehoben und der kostbare Inhalt kommt zum Vorschein: Sechs hübsch gekleidete Puppendamen sitzen darin und bewegen sich im Takt der Musik, schlagen an die Glocken und lächeln immer schön freundlich. Nach dem Aufziehen dreht sich eine Metallrolle im unteren Teil der Dose und lässt damit die zarten Walzerklänge erklingen. Diese Dose präsentierte sich als erstes grosser Hingucker der Ausstellung.

Spielsachen zum Träumen

Die Präsidentin der Museumskommission, Geneviève Schneeberger, bedankte sich bei den Gästen, und Manuela Benz erläuterte kurz die Entstehung dieser Ausstellung. Dabei verriet sie, dass das Thema Spielsachen schon seit längerer Zeit ins Auge gefasst worden war, aus aktuellen Gründen aber immer wieder andere Ausstellungen stattfanden. «Die Spielsachen mussten immer wieder warten», so Manuela Benz.

Nun haben sie aber ihren Platz gefunden und lassen die Museumsbesucher in eine andere, digitalfreie Zeit abtauchen. So ist eine Laternica Magica aus dem Jahr 1930 zu sehen, eine Dampfmaschine oder eine mechanische Eisenbahn von 1910. Puppenstuben und Krämerladen, Holz- und Blechspielzeuge, Kochherde und Kinderbücher – die Palette ist gross. Das älteste Exponat ist ein Puppenwagen aus dem Jahr 1820. Zu den Ausstellungsstücken ist die Museumskommission durch persönliche Kontakte gekommen. «Wir haben die Leute einfach angefragt und es haben fast alle spontan zugesagt, uns ihr altes Spielzeug auszuleihen», sagte Geneviève Schneeberger. Einzelne Stücke wurden von den Mitgliedern der Kommission persönlich gekauft und werden nach der Ausstellung mehrheitlich wieder verkauft.

Viele Erinnerungen

Die Gäste der Vernissage freuten sich über die vielen Erinnerungen, die zwangsläufig beim Betrachten aufkamen. Immer wieder war zu hören «So eins hatte ich doch auch», und «Weisch no, damit haben wir auch oft gespielt», und das alles ohne Strom. Und die Frage stand immer wieder im Raum: «Was würden die Kinder von heute über diese Spielsachen sagen?» Die Antwort gibt sich von selbst, wenn diese Kinder die sehenswerte Ausstellung besuchen.

Die Ausstellung dauert bis 28. Oktober.

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