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Die Hoffnung verstehen sie als ein Talent

Die international besetzte Theatergruppe Global Players setzt sich mit der Hoffnung auseinander. Als Vorlage dient das Buch «Der Untergang der Titanic» von Hans Magnus Enzensberger. Premiere ist am 3. April in der Klibühni in Chur.

Südostschweiz
23.03.18 - 04:30 Uhr
Kultur
Im Theater Klibühni in Chur zeigen die Mitglieder der Theatergruppe Global Players das Stück «Horizonte».
Im Theater Klibühni in Chur zeigen die Mitglieder der Theatergruppe Global Players das Stück «Horizonte».
OLIVIA ITEM

Von Cornelius Raeber

«Horizonte» heisst die vierte Produktion der Theatergruppe Global Players. Am Dienstag, 3. April, kommt sie in der Churer Klibühni erstmals zur Aufführung. «Es ist ein Stück über die Hoffnung, und die ist ja heutzutage nicht einfach zu behalten», erklärte die Regisseurin Brigitta Gamm gestern an einer Medienorientierung.

Als Grundlage für ihre Inszenierung, die mit Musik aus aller Welt untermalt ist, dient «Der Untergang der Titanic» des Schriftstellers und Lyrikers Hans Magnus Enzensberger, ein als Komödie bezeichnetes Werk. «Enzensberger ist ein wunderbarer Dichter», sagte Gamm und betonte: «Wir spielen nicht den Untergang, wir beschäftigen uns damit.» Die «Titanic» als Zeichen des Fortschritts und der Hoffnung ziehe sich wie ein roter Faden durch das ganze Stück. «Viele der Ensemblemitglieder haben Schlimmes erfahren und sind ebenfalls mit grossen Hoffnungen übers Meer gekommen», verriet Gamm, die erstmals die alleinige künstlerische Verantwortung für eine Global-Players-Produktion trägt. Die frühere Regisseurin und Initiantin der Theatergruppe, Eva Roselt, wird sich nur noch um organisatorische Belange kümmern.

Über Kulturgrenzen hinweg

Eine kurze Videosequenz sowie live aufgeführte Szenen zeigten, was den Zuschauer während der Aufführungen erwarten wird. Die zwölf Schauspieler aus sieben Nationen treffen sich auf der auslaufenden «Titanic». Auf geistreiche und witzige Art setzen sie sich mit dem Menschsein auseinander, äussern Wünsche und Ziele, formulieren Erwartungen und wollen für ein hoffnungsvolles Leben kämpfen. «Hoffnung ist ein Talent», so eine im Video geäusserte Lebensweisheit.

Bereits im Herbst hätten die ersten Probenarbeiten begonnen, erwähnte Gamm und wies auf die grosse Herausforderung für die Schauspieler hin, sich den zwölf nicht ganz einfachen Enzensberger-Texten anzunähern. Aber schon in früheren Produktionen der Global Players wie «Grenzschein» oder «Spirit Us» hätten die Amateurschauspieler mit Migrationshintergrund grosses Talent bewiesen und mit schauspielerischen Glanzleistungen überzeugt. Auch der aus dem Iran stammende Kapitän der «Titanic», der erstmals im Team dabei ist, zeigte sich sehr zufrieden: «Dank des Projekts kann ich Deutsch lernen und komme in Kontakt mit vielen Leuten.» Für die Kostüme ist wiederum Sara Maria Zala verantwortlich, als Regieassistentin arbeitet die von vielen anderen Projekten bekannte Marceline Sunthar.

«Horizonte»:
Premiere: Dienstag, 3. April, 20.30 Uhr.
Weitere Aufführungen: 6., 7., 10., 13. und 14. April, jeweils 20.30 Uhr. 8. und 15. April, 18 Uhr. Theater Klibühni, Chur.

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