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Proteste gegen Rechts zum Festakt der Leipziger Buchmesse erwartet

Heute Abend eröffnet die Buchmesse Leipzig mit einem Festakt im Gewandhaus. Dabei wird der mit 20'000 Euro dotierte Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung an die norwegische Autorin Asne Seierstad verliehen. Gastland der Messe ist in diesem Jahr Rumänien.

Agentur
sda
14.03.18 - 11:55 Uhr
Kultur
Das Logo der Leipziger Buchmesse - hier noch im Zustand der Entstehung - ist mittlerweile fertig angeklebt. Heute Abend startet der Anlass. (Archivbild)
Das Logo der Leipziger Buchmesse - hier noch im Zustand der Entstehung - ist mittlerweile fertig angeklebt. Heute Abend startet der Anlass. (Archivbild)
Keystone/DPA-Zentralbild/HENDRIK SCHMIDT

Für die Besucher öffnet die Buchmesse am Donnerstag. Bis zum Sonntag präsentieren insgesamt rund 2600 Aussteller aus 48 Ländern ihre Neuheiten aus der Buch- und Verlagsbranche. Zur Buchmesse und dem dazugehörigen Lesefestival «Leipzig liest» werden knapp 300'000 Besucher erwartet. Parallel zur Buchmesse startet auch die Manga-Comic-Con.

Besonders Brisanz liegt in dem Auftritt einiger rechter Verlage. Gegen deren Präsenz hatte sich bereits im Vorfeld Widerstand anderer Aussteller geregt. So plant die Initiative #verlagegegenrechts mehrere Protestaktionen. Hinter der Initiative stehen mehrere Dutzend unabhängige Verlage sowie rund 100 Einzelpersonen, die einen Aufruf gegen rechte Stimmungsmache auf der Buchmesse unterzeichnet haben. Auch vor dem Festakt am Mittwochabend sind Protestaktionen geplant.

Die rechtsgerichtete Wochenzeitung «Junge Freiheit» (JF) hatte in der Vorwoche ihre Teilnahme an der Buchmesse zurückgezogen. Durch die Standplatzierung in einem von der Messe konstruierten «rechtsextremen Block» von Verlagen sei eine Teilnahme absolut rufschädigend und wirtschaftlich sinnlos, hiess es in der Begründung.

Der Direktor der Buchmesse, Oliver Zille, hatte die Standvergabe mit logistischen und technischen Planungen sowie der Besuchersicherheit gerechtfertigt. Überdies hatte er betont, dass die «Leipziger Buchmesse sich als Ort der Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt versteht». Verlage aus dem rechten Spektrum dürften in Leipzig ausstellen, solange sich die Publikationen im Rahmen der Gesetze bewegten.

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