Maria vom «Sternen»: «Die Vazer Fasnacht muss man erlebt haben»

Alljährlich am Schmutzigen Donnerstag beginnt sie von Neuem – die Vazer-Fasnacht. Einheimische, Heimweh-Vazer oder «Gwundrige» von ausserhalb begeben sich auf die Strassen und feiern zusammen eine langjährige Tradition.

Wie André Hug, Mitglied vom OK Vazer-Fasnacht, in einem Interview mit Radio Südostschweiz erklärt, sei die Fasnacht, so wie wir sie heute kennen, erst in den 1980er-Jahren entstanden. In den 1920er- und 1930er-Jahren traf man sich nämlich noch im örtlichen Lindensaal, um mit seinem Partner das Tanzbein zu schwingen. Heute sei das anders, man gehe auf die Strassen und in die Beizen, wo man altbekannte Gesichter treffe und gemeinsam die alten Zeiten aufleben lasse.

Am Donnerstagmittag gilt es jeweils ernst. Das Fasnachtsprogramm startet mit der Kinderfasnacht, gefolgt von dem Maskentreiben für die Kleinen in der Mehrzweckhalle. Parallel dazu finden immer wieder Schnitzelbänke der Vazer-Hexen statt. Am Abend folgt dann der Wechsel – es herrscht kunterbunter Betrieb im gesamten Dorf. Das Ganze dauert bis in die frühen Morgenstunden, wo dann am Freitag vorerst einmal «Ausruhen» angesagt ist.

Der grosse Fasnachtsumzug

Am Samstag geht es mehr oder weniger erholt weiter. Denn mit ausschlafen ist nicht – der traditionelle Morgenstreich holt das ganze Dorf nämlich schon früh aus den «Federn». Nachmittags um Punkt 14.11 Uhr folgt dann das Highlight – Guggen, Schulklassen, Vereine und Cliquen versammeln sich für den grossen Fasnachtsumzug. Wie es auf der Internetseite der Vazer-Fasnacht heisst, soll der Korso mit bis zu 30 Gruppen der zweitgrösste im Kanton Graubünden sein.

Auch Wirtin Maria vom Restaurant «Sternen» ist schon ganz aufgeregt. Seit 30 Jahren dekoriert sie ihr Lokal jeweils nach einem von ihr ausgewählten Motto. In diesem Jahr feiert sie Jubiläum und daher war das Sujet «Gold» naheliegend. All die Ideen für die Fasnachtsdekoration seien ihr in der Vergangenheit nie ausgegangen, meint sie im Interview mit Radio Südostschweiz. Sie war schon immer eine Fasnächtlerin – als Mädchen noch mit Vaters Überhosen am Umzug in Falera, als junge Frau in Chur und seit 1987 eben im Restaurant «Sternen» in Untervaz. Die Vazer-Fasnacht müsste man einfach erlebt haben, so Maria stolz.