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«Ich bin einfach gut»

Der Bündner Rapper Ali ist nominiert für als «Musiker des Jahres 2017». Grund dafür ist sein erstes Album «Erol».

Kristina
Schmid
07.12.17 - 15:00 Uhr
Kultur
Ali rappt auf dem Album «Erol» über seinen verstorbenen Vater, das Rheinquartier in Chur und über die Liebe.
Ali rappt auf dem Album «Erol» über seinen verstorbenen Vater, das Rheinquartier in Chur und über die Liebe.
Pressebild

Vor fünf Jahren hörte man zum ersten Mal etwas von einem gewissen Ali aus Chur. Und was man hörte, war richtig guter Rap. Seither gilt er als grosse Raphoffnung von Chur, die Fans warteten sehnlichst auf ein Werk von Ali. Doch lange Zeit kam nichts. Es gab etliche Featurings, wenige eigene Songs.

Grund dafür ist seine Faulheit. Schon 2011 rappte Ali auf einem Handy-Video: «I han wahnsinnig viel Skills, anderersits bini zfuul, zum sie ufzschrieba. Was für a Ironie.» Wie Ali im Interview erzählt, ist seine Faulheit zum Kultstatus geworden. Und sie ist echt, wie Ali behauptet. «Meine Mama erzählt mir ständig, dass ich schlafend zur Welt gekommen sei. Ich meine, so faul muss man erst noch sein.»

Doch nun hat er es endlich geschafft. Dieses Jahr brachte der 25-Jährige sein erstes Album heraus. Er taufte es «Erol» nach seinem verstorbenen Vater. Und nicht nur das Album trägt den Namen seines Vaters. Auch auf gewissen Songs im Album geht es um seinen Vater, auf «Mentor» rappt Ali etwa von seinem Vater.

Doch Ali rappt nicht nur von seinem Vater. Im Song «RQQR» rappt er gemeinsam mit Milchmaa. Und er rappt für Chur, für das Rheinquartier, in dem die beiden aufgewachsen sind. Es ist eine Ode an «ihr» Quartier.

In «Megatron» lässt er seine ganze Wut und Aggressivität raus, «um sie nicht an Menschen abzulassen, die mir was bedeuten», sagt Ali. Er rappt auch mit Mimiks auf «No Ziit», denn Mimiks «hat mich dazu gebracht, überhaupt dieses Album zu machen.» Und er rappt über eine Frau, die er liebt. Selbst dann, wenn er mit anderen zusammen ist. «Ich bin einfach gut», sagt Ali. Und meint damit die Musik, die er macht.

Wenn Ali Eurer Meinung nach den Award «Künstler des Jahres 2017» verdient hat, dann votet für den jungen Rapper aus Chur. Und zwar ab nächstem Montag. Dann geht das Voting offiziell los. Bis dahin – viel Spass mit der Musik.

Kristina Schmid berichtet über aktuelle Geschehnisse im Kanton und erzählt mit Herzblut die bewegenden Geschichten von Menschen in Graubünden. Sie hat Journalismus am MAZ studiert und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Rheintal, worüber sie in ihrem Blog «Breistift» schreibt. Mehr Infos

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