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Hervorragende Soli als Geburtstagsgeschenk

Der Orchesterverein Benken ist 60 geworden. Nicht sich, sondern ein breit interessiertes Publikum beschenkte er zum Jubiläum mit Musik aus dem 18. und 19. Jahrhundert – zunächst in Benken selber, dann in Gommiswald.

Südostschweiz
30.11.17 - 04:30 Uhr
Kultur
Hörgenuss: Der Orchesterverein Benken erfüllt die Kirche in Gommiswald mit Klängen, die unter die Haut gehen.
Hörgenuss: Der Orchesterverein Benken erfüllt die Kirche in Gommiswald mit Klängen, die unter die Haut gehen.
ARNOLD B. STAMPFLI

Die Overture «Los Esclavos Felices» vom jung verstorbenen Spanier Juan Crisostomo de Arriaga (1806–1826), in der Mitte des Konzertes dargeboten, lud die Zuhörer in der vollen Gommiswalder Dorfkirche geradezu ein, selbst etwas besinnlich zu werden. Es war ja der Totensonntag für die einen, Christkönigsfest für die anderen, an dem der Orchesterverein Benken sein Jubiläumskonzert in der Kirche Gommiswald gab. Zuvor hatte er es bereits in Benken selbst zum Besten gegeben.

Querflötensoli als Genuss

Als die Overture von Juan Crisostomo de Arriaga ertönte, die zur Besinnung anregte, war man noch beeindruckt vom vorausgegangenen Höhepunkt, dem «Konzert für zwei Flöten und Kammerorchester» von Domenico Cimarosa (1749–1801). Es war eine Glanzidee, das zu den Mitgliedern des Orchesters zählende Ehepaar Janine und Michael Zwahlen mit der Wiedergabe der Solopartien in den drei Teilen Allegro, Largo und Rondo zu betrauen. Oft spielten sie auf ihren Querflöten zusammen, dann abwechselnd allein, immer mit Blick- und Hörkontakt. Es war ein Genuss, sie zu hören und ihnen zuzusehen.

Nach einer intensiven Einarbeit in dieses schöne Kunstwerk haben sie es, begleitet vom Orchester unter der Leitung von Thomas Eckert, zu einem wirklichen Erlebnishöhepunkt werden lassen, der noch lange nachklingen wird und besonderen Beifall verdiente.

Klarinettensoli überraschen

Als Auftakt hatte das Orchester die dreiteilige Sinfonie B-Dur op. 18, Nr. 2, von Johann Christian Bach (1735-1782) gewählt. Er war nach dem Tod seines Vaters Johann Sebastian (1750) Organist am Mailänder Dom geworden. Ganz anders dann am Schluss des Programmes mit «Intermezzo» und der «Barcarolle» von Jacques Offenbach aus «Hoffmanns Erzählungen. Musik, die der Orchesterverein 1957 an seinem Eröffnungskonzert erstmals aufgeführt hatte.

Schliesslich überraschte der jubilierende Orchesterverein mit einem zusätzlichen, ebenfalls hervorragend dargebotenen Soloauftritt. Bei diesem sorgten die beiden Klarinettenspieler Stefanie Kägi und Hermann Nyffenegger zusammen mit dem Orchester mit dem «Malojawind» von Ueli Moser für einen heiteren Abschluss.

Die für die Konzertbesucher als Einführung gedachten gedruckten Programme waren leider in der zu sehr verdunkelten Kirche kaum lesbar. Hilfreicher waren die zwei Hinweise der Violinistin Helen Eichmann. Und sympathisch das Dankeswort von Vereinspräsident Michel Bossart, der im Anschluss an das Jubiläumskonzert zum Apéro ins Kirchgemeindehaus einlud. Dort liess man den winterlichen Sonntagabend gemütlich ausklingen.

Die beiden Klarinettenspieler sorgten mit dem Orchester für einen heiteren Abschluss.

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