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«Die Causa Kunz ist nur die Spitze des Eisbergs»

Im Namen der Aktion BKM hat Linard Bardill am Freitagmorgen Stellung genommen zum Entscheid von Martin Jäger betreffend des Co-Präsidiums im Bündner Kunstmuseum.

28.07.17 - 08:41 Uhr
Kultur
Kunz Demo
Kunst- und Kulturschaffende demonstrieren in Chur zugunsten des degradierten Direktors des Bündner Kunstmuseums, Stephan Kunz.
Yanik Buerkli / YANIK BÜRKLI

Die Aktion BKM hat etwas bewirkt: Martin Jäger gab am Donnerstagmorgen bekannt, dass sich Stephan Kunz und Nicole Scheeberger die Direktion des Bündner Kunstmuseums teilen. Kunz wird für den künstlerischen Teil zuständig sein, Scheeberger für den administrativen. Damit sind die Unterstützer und Initianten von der Aktion BKM soweit zufrieden. «Wir sind glücklich», beginnen sie ihr Communiqué. Glücklich seien sie, dass ihre vereinte Protestaktion etwas bewirkt habe und nun eine akzeptable Kompromisslösung vorliege. 

Doch ganz so zufrieden ist das Komitee dann doch nicht. Nachdem Kunz herabgestuft wurde, sollte Scheeberger Direktorin werden. Nun sollen die Beiden zusammenarbeiten. Die Aktion BKM bezweifelt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit unter diesen Umständen. 

Mehr Transparenz und Untersuchungen 

Offen bleibt für die Aktion BKM nach Jägers Pressekonferenz auch die Frage nach der Verantwortlichkeit. Sie bezeichnen die Ereignisse rund ums Kunstmuseum als ein Desaster, verursachter Imageschaden und eine inkompetente Bewältigung interner Probleme des Kunstmuseums. Die Aktion fordert, dass diese Ereignisse genau «untersucht und die Verantwortlichen durch eine GPK des Grossen Rates benannt und sanktioniert werden». Insbesondere von der SP, welche dieses Vorgehen auf ihrer Website versprochen haben. 

Die Arbeitsweise des Departements soll schliesslich als Ganzes besser durchleuchtet und diskutiert werden. Für die Aktion BKM ist die Causa Kunz nur die Spitze des Eisbergs. Sie wirft dem Amt für Kultur auch in anderen Fällen Profillosigkeit, Gleichschaltung und autokratische Entscheidungen vor, was zur Folge habe, dass die Bündner Kultur durch diese Arbeitsweise eingeschränkt werde. «Graubünden hätte das Zeug zum veritablen Kulturkanton.» Doch die «verwaltungsfokussierte» Departementsleitung würde das verhindern.  

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