Europäische Tage des Denkmals: So «vernetzt» ist Graubünden
Ob Führungen, Wanderungen, Vorträge oder Parcours für Kinder. Im Sinne der Europäischen Tage des Denkmals hat sich der Kanton ein vielseitiges Programm einfallen lassen.
Ob Führungen, Wanderungen, Vorträge oder Parcours für Kinder. Im Sinne der Europäischen Tage des Denkmals hat sich der Kanton ein vielseitiges Programm einfallen lassen.
Es ist wieder so weit: Zum 31. Mal finden die Europäischen Tage in der Schweiz statt. Vom 7. bis 8. September zeigt die Schweiz an mehr als 400 Veranstaltungen, wie Vernetzungen unser kulturelles Erbe prägen. Unter dem Motto «Vernetzt» wird bei den Veranstaltungen gezeigt, was unser Kulturerbe beeinflusst, so eine Medienmitteilung der Europäischen Tage des Denkmals. Zudem gehe es darum, wie das kulturelle Erbe in einer globalisierten und instabilen Welt bewahrt und gestaltet werden könne.
«Besucherinnen und Besucher sind zu rund 400 kostenlosen Führungen, Ausstellungen oder Workshops eingeladen», heisst es in einer Medienmitteilung von Europäische Tage des Denkmals.
So ist Graubünden «vernetzt»
In Graubünden finden an diesem Wochenende insgesamt 16 Veranstaltungen statt, die zeigen, wie «vernetzt» der Kanton war und noch heute ist. Die Interessenten können zwischen Führungen, Wanderungen, Konzerten und Ausstellungen wählen. Um euch die Suche einfacher zu machen, gibt es hier alle Angebote auf einen Blick.
Bun Viadi: Wege von und nach Müstair
«Mittels aussagekräftiger Objekte zeichnet die Ausstellung die Vernetzung des Klosters nach und bringt überraschende Zusammenhänge zutage», heisst es in der Beschreibung der Veranstaltung. Beispielsweise sind eine Einsiedler Madonna zu sehen, die die Beziehungen der beiden Klöster um 1700 bezeugen und archäologische Ausgrabungen von Pilgerandenken aus Santiago oder Rom, die 7000 Kilometer zurückgelegt haben.
Wissenswertes:
Die Ausstellung ist am Samstag von 9 bis 19.30 Uhr und am Sonntag von 13.30 bis 18 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet und ab 17 Uhr ist der Eintritt kostenlos. Eine öffentliche Vernissage findet am Samstag von 18 bis 19.30 Uhr statt. Die Ausgrabungen und Fundstücke werden im Kloster St. Johann präsentiert. Wenn ihr mehr Informationen braucht, dann findet ihr sie hier.
Casa Sogn Flurin in Luven
«Die Casa Sogn Flurin steht am Dorfrand Luvens, eines Bergbauerndorfs mit einem Ortsbild von nationaler Bedeutung», schreiben die Veranstaltenden auf der Internetseite. Das Strickhaus sei 1753 erbaut und nach einem Dorfbrand 1760 um ein Stockwerk erhöht worden. «In der oberen Stube sind vollflächige Wandmalereien aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erhalten», heisst es weiter. Um 1900 sei dann die erste Poststelle Luvens im Erdgeschoss des Gebäudes eröffnet worden. Als ältestes Wohnhaus Luvens ist das Gebäude kantonal sowie kommunal geschützt.
Wissenswertes:
Die Eigentümer und Mitarbeitende der Denkmalpflege bieten am 7. September eine Führung von 10.30 bis 11.30 Uhr an. Treffpunkt ist der Dorfbrunnen in Luven. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Das Kloster Müstair – das letzte Bauwerk der Antike?
«Wie ein weisses Palastensemble muss das Kloster Müstair von Taufers herkommend auf die Leute gewirkt haben», heisst es in der Beschreibung der Veranstaltenden. Gemeinsam mit einem Experten werde bei der Führung versucht, die Klosteranlage aus spätrömischen Vorbildern in ihren Transformationsprozessen herzuleiten.
Wissenswertes:
Am 8. September wird eine kostenlose Führung von 14 bis 15 Uhr angeboten. Treffpunkt ist vor der Klosteranlage. Weitere Informationen findet ihr hier.
Davos: Wiesner Viadukt und alte Zügenstrasse
«Das Wiesner Viadukt gehört zu den bedeutenden Kunstbauten der RhB an der Strecke Filisur-Davos», so die Veranstaltenden. Seit 1908 ziert die Bogenbrücke aus Betonsteinen mit Natursteinverkleidung die Davoser Landschaft. «Die alte Zügenstrasse ist Teil der 1870 erstellten Verbindung von Lantsch/Lenz über Wiesen nach Davos», heisst es weiter.
Wissenswertes:
Die Veranstaltenden bieten am 7. September eine Führung und eine Wanderung von 11.15 bis 17 Uhr durch die Zügenschlucht nach Davos an. «Bei schlechter Witterung oder Steinschlaggefahr kann die Veranstaltung abgesagt werden», informieren die Organisierenden. Ob die Veranstaltung stattfinden kann, erfahrt ihr hier. Eine Anmeldung bis zum 30. August ist erforderlich. Weitere Informationen gibt es hier zu finden.
Die Heiligkreuzkapelle: Einmal Jerusalem und zurück in Müstair
«Kaiserin Helena findet auf ihrer Reise 325 in Jerusalem auf wundersame Weise das Kreuz Christi anstelle der heutigen Grabeskirche», schreiben die Veranstaltenden. Danach wurden zahlreiche Kreuzesreliquien als «Herrenreliquien», die in direkter Beziehung zu Christus stehen, nach Europa gebracht. Aus diesem Grund gehöre die Heiligkreuzkapelle zu den frühen mittelalterlichen Zeugnissen dieses Kultes.
Wissenswertes:
Am 8. September wird eine kostenlose Führung von 15.30 bis 16.30 Uhr angeboten. Der Treffpunkt ist vor der Klosteranlage. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung findet ihr hier.
Echo vom Ruggenbrecher – eine konzertante Suite in Chur
«Klimawandel und Verlust der biologischen Vielfalt gehören zu den grössten Herausforderungen der Gegenwart», schreiben die Organisierenden. Der Notstand gehe auch die Baukultur etwas an. «Für den Ruggenbrecher in Chur liess der Bündner Heimatschutz von einem Team junger Architektinnen und Architekten einen ortsbaulichen Entwurf erarbeiten, der ernsthaft und fantasievoll auf die ökologischen Krisen unserer Zeit reagiert», heisst es weiter.
Wissenswertes:
«Köbi Gantenbein hat dazu ein Libretto für eine Suite geschrieben, die er mit dem Fläscher Orchester uraufführt – mit Musik vom Balkan bis ins Prättigau», heisst es in der Beschreibung. Das Konzert ist am 7. September von 15 bis 16 Uhr im «Labor» am Pfisterplatz mit einer anschliessenden Führung durch die Ausstellung «Baukultur, Klima, Biodiversität – und der Ruggenbrecher in Chur».Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, dann findet ihr hier weitere Informationen.
Eine Idee für den Ruggenbrecher in Chur – Masans
«Mit dem Motto ‹Klima, Biodiversität, Baukultur› hat der Bündner Heimatschutz den Entwurf eines neuen Quartiers lanciert, der zeigen will, wie ein Zusammenspiel von Baukultur, Klimaschutz und Biodiversitätsmassnahmen einen Mehrwert für Mensch und Natur bringt», schreiben die Veranstaltenden. Testgebiet sei das Areal Ruggenbrecher in Chur, das seit Langem städtebaulich definiert werden soll.
Wissenswertes:
Es werden mehrere Führungen angeboten. Am 7. September von 16 bis 17 Uhr und am 8. September von 14 bis 15 Uhr sowie von 16 bis 17 Uhr. Weitere Informationen findet ihr hier.
Hoch hinaus wandern zum Klostersee Lai da Rims in Müstair
«Vermutlich bereits im 12. Jahrhundert gehörte der See zum Besitz der Klosterfrauen, deren Landbesitz heute 1930 Hektar umfasst», heisst es auf der Seite der Veranstaltenden. Noch bis vor Kurzem hätten die Schwestern jährlich einen Ausflug zur Alp Praveder und von dort zum Rimsersee gemacht. «Dieser Tradition folgt die geführte Wanderung mit Uli Veith in für ein Kloster ungewohnte Höhen», heisst es weiter.
Wissenswertes:
Es wird am 8. September eine geführte Wanderung von 9 bis 15 Uhr angeboten. Für die Hin- und Rückfahrt werden 30 Franken pro Person veranschlagt. Eine Anmeldung ist bis zum 2. September möglich.Wenn ihr mehr über das Angebot wissen wollt, dann findet ihr weitere Informationen hier.
Klosterparcours für Kids in Müstair
Für Familien und Kinder wird im Kloster St. Johann in Müstair ein spielerischer Rundgang angeboten. «Mit Babette, der Klosterkatze, geht es auf eine spannende Entdeckungstour», schreiben die Organisierenden. Zwölf Stationen beinhalte der Parcours, der sich über den Klosterhof, ins Museum und in die Kirche zieht. «Es darf gesucht, gezeichnet und erfunden werden», heisst es weiter.
Wissenswertes:
Der Klosterparcours wird das ganze Jahr über angeboten und ist im Museumseintritt inbegriffen. Das Angebot richtet sich an Familien mit Kindern zwischen 6 und 13 Jahren. Weitere Informationen findet ihr hier.
Schloss Reichenau: historischer Knotenpunkt am Rhein
Im 17. Jahrhundert sei das Schloss Reichenau am Zusammenfluss von Hinter- und Vorderrhein von der bischöflichen Ministerfamilie erbaut worden. «Hier wohnte einst sogar der letzte König von Frankreich», schreiben die Veranstaltenden. Heute werde der Bau von der Familie von Tscharner als Weingut genutzt.
Wissenswertes:
Am 8. September werden Führungen mit anschliessendem Apéro von 13.15 bis 14.15 Uhr sowie von 15.15 bis 16.15 Uhr angeboten. Eine Anmeldung ist bis zum 30. August möglich.Für weitere Informationen geht es hier entlang.
Setmunt – von Bivio nach Casaccia
«Der Septimerpass galt bis zum Ende des Mittelalters als einer der wichtigsten Alpenübergänge», heisst es auf der Seite der Veranstaltenden. Erst mit dem Ausbau der Unteren Strasse über den Splügen-/San Bernardinopass im Jahr 1473 habe der Übergang an Bedeutung einbüssen müssen. Wegen vieler Gründe habe der Setmunt bis heute seine Ursprünglichkeit behalten. Was dafür gesorgt hat, wird bei der Veranstaltung erläutert.
Wissenswertes:
Es wird am 7. September von 9.10 bis 18 Uhr eine Wanderung von Bivio über den Septimerpass nach Casaccia mit anschliessender Besichtigung des ehemaligen Hospizes sowie der Casa Gadina angeboten. Die Wanderung wird nur bei schönem Wetter durchgeführt. Eine Anmeldung ist bis zum 30. August möglich. Weitere Informationen gibt es hier.
Tag der offenen Tür und Führung in Castrisch
Das Wohnheim Termin 2/4 wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Die angebaute Stallscheune kam dann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hinzu. «Mit behutsamen Eingriffen wird die Liegenschaft saniert», schreiben die Organisierenden.
Wissenswertes:
Am 7. September werden zwei Führungen von 11 bis 11.30 Uhr sowie von 14 bis 14.30 Uhr angeboten. Der Treffpunkt ist vor dem Hauseingang. Wenn ihr mehr über das Angebot erfahren wollt, dann geht es hier entlang.
Tgea Bacabau – Bauzeuge aus dem 14. und 16. Jahrhundert in Pignia
«Der eindrückliche Wohnbau, der unter Einbezug spätmittelalterlicher Vorgängerbauten im 14. bis 16. Jahrhundert zu seiner heutigen Gestalt zusammengewachsen ist, wird momentan unter Schonung der historischen Bausubstanz umgebaut und restauriert», heisst es in der Beschreibung.
Wissenswertes:
Expertinnen und Experten bieten am 7. September zwei Führungen von 11 bis 12 Uhr und von 14 bis 15 Uhr an. Der Treffpunkt ist vor dem Haus Bacabau. Eine Anmeldung ist bis zum 30. August möglich. Weitere Informationen gibt es hier.
Vernetzt – die Stuben im Museum Engiadinais in St. Moritz
«Durch seine Tätigkeit als Bierbrauer war Museumsgründer Riet Campell mit dem ganzen Engadin und den umliegenden Tälern vernetzt», schreiben die Veranstaltenden. Er habe holzgetäfelte Stuben aus dieser Region gesammelt und sie in sein Museum einbauen lassen.
Wissenswertes:
Am 8. September wird eine Vortragsreihe von 11 bis 13 Uhr mit einem anschliessenden gemeinsamen Mittagessen von 13 bis 14.30 Uhr angeboten. Die Veranstaltung kostet inklusive dem Mittagessen 25 Franken. Eine Anmeldung ist bis zum 4. September möglich. Wenn ihr mehr über das Angebot erfahren wollt, dann werdet ihr hier fündig.
Wanderkonzert mit der Musica Transalpina in Müstair
Das Ensemble Histoirefuture folge einer besonderen Spur ins Gebirge und entdecke eine neue Perspektive auf Musik um 1650, als viele Musikerinnen und Musiker die Überquerung der Alpen zu Fuss unternommen haben. «Die Spannungsverhältnisse Wildnis-Zivilisation, Natur-Kunst, Freiheit-Sicherheit sind zentrale Aspekte einer poetischen Erkundung», schreiben die Organisierenden.
Wissenswertes:
Am 7. September wird eine Wanderung von 13.30 bis 16 Uhr mit musikalischen Stationen vom Kloster Müstair zur Kirche St. Johann in Taufers angeboten. Bei schlechter Witterung findet ein Konzert in der Heiligkreuzkapelle statt.Weitere Informationen sind hier zu finden.
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