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Fallzahlen steigen weiter an: Immer mehr Bündnerinnen und Bündner von Gewalt betroffen

Die Beratungen der Opferhilfe Graubünden steigen an. Knapp die Hälfte der gewaltbetroffenen Menschen, welche sich an die Opferhilfe gewendet haben, erlebten diese in der Familie oder in der Partnerschaft. 

Südostschweiz
27.08.24 - 11:07 Uhr
Graubünden
Bedenkliche Zahlen: Immer mehr Menschen wenden sich an die Opferhilfe Graubünden.
Bedenkliche Zahlen: Immer mehr Menschen wenden sich an die Opferhilfe Graubünden.
Symbolbild Freepik

Die Opferhilfe Graubünden meldet, dass sie im Jahr 2023 insgesamt 869 Opfer von Gewalt beraten hat. Das zeigt einen erneuten Anstieg, nachdem die Zahlen auf das Jahr 2022 etwas gesunken waren. «Knapp die Hälfte der gewaltbetroffenen Menschen, welche sich an die Opferhilfe gewendet haben, erlebten physische, psychische oder sexuelle Gewalt in der Familie oder in der Partnerschaft», schreibt das Sozialamt des Kantons Graubünden in einer entsprechenden Mitteilung. Nicht selten nehme die Gewaltintensität und Häufigkeit bei einer beabsichtigten Trennung zu.

Musstet ihr schon einmal Gewalt erleben?

Auswahlmöglichkeiten

35 Prozent der Ratsuchenden gaben an, Opfer von Körperverletzungen oder Tätlichkeiten geworden zu sein. 22 Prozent berichten von Erfahrungen mit Erpressung, Drohungen oder Nötigungen. 24 Prozent der Betroffenen schildern, sexuelle Gewalt erlebt zu haben, wobei 62 Prozent dieser Fälle Erwachsene betreffen, 37 Prozent Kinder und ein Prozent Abhängige.

Etwa einhundert der neuen Fälle lassen sich auf eine Änderung in der statistischen Erfassung zurückführen. Dennoch hält der langjährige Anstieg der Beratungen bei der Opferhilfe Graubünden an. Fachpersonen vermuten, dass dieser Anstieg unter anderem auf eine erhöhte Sensibilisierung der Bevölkerung zurückzuführen ist. Andere mögliche Ursachen können nicht ausgeschlossen werden, jedoch fehlen derzeit konkrete Hinweise oder Belege.

Während 65 Prozent der Beratungen innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden, bleiben manche Beratungen aufgrund langwieriger Strafverfahren und eines langfristigen Therapiebedarfs über einen längeren Zeitraum bestehen. 

Weitere Informationen zu diesem Thema findet ihr im Sendungsbeitrag von TV Südostschweiz:

Seid ihr oder eure nächsten Angehörigen Opfer einer Straftat? Wurden Sie durch ein Drittverschulden in einen Unfall verwickelt? Die Opferhilfe Graubünden berät und unterstützt gewaltbetroffene Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche kostenlos.
Hier geht es zur Website.

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