1. März oder 20. März: Wann beginnt der Frühling wirklich?
Die Natur verlässt allmählich den Wintermodus und begrüsst den Frühling. Doch meteorologisch und kalendarisch beginnt der Frühling offiziell an verschiedenen Tagen. Was steckt dahinter?
Die Natur verlässt allmählich den Wintermodus und begrüsst den Frühling. Doch meteorologisch und kalendarisch beginnt der Frühling offiziell an verschiedenen Tagen. Was steckt dahinter?
Wenn die letzten Schneereste des Winters dahinschmelzen und die ersten grünen Spitzen mutig durch die Erde brechen, kündigt sich der Frühlingsanfang leise, aber bestimmt an. Die Natur erwacht aus ihrem Dornröschenschlaf, blüht auf und die Sonne, unsere treue Freundin, wärmt uns nun länger und intensiver.
Obwohl der meteorologische Frühlingsanfang sich bereits Anfang März leise angeschlichen hat, feiern wir heute, am Mittwoch, den sogenannten kalendarischen Frühlingsanfang. Zugegeben, wer braucht schon zwei Frühlingsanfänge, wenn man «easy» das Fenster öffnen und das Wetter selbst beurteilen kann? Aber ganz so einfach ist die Sache eben doch nicht – und wir erklären euch nun warum.
Die Meteorologen halten es mit den Daten simpel
Beginnen wir mit dem meteorologischen Frühlingsanfang. Die Story dahinter ist, sagen wir mal, eher auf der unspektakulären Seite. Wetterexperten teilen die Jahreszeiten in Quartale ein, um Daten dieser Zeiträume besser miteinander vergleichen zu können. So können sie etwa die Durchschnittstemperatur des Winters über verschiedene Jahre hinweg abgleichen und uns mit entsprechenden Statistiken versorgen.
Klingt erst mal ziemlich trocken, aber für Meteorologen ist es offenbar einfacher, wenn eine Jahreszeit – nehmen wir als Beispiel den Frühling – ganz bürokratisch am Anfang eines Monats startet, wie jetzt am 1. März. Und dann, kaum hat man sich’s versehen und vielleicht ein paar Wetter-Statistiken zu viel gelesen, steht auch schon der meteorologische Sommeranfang am 1. Juni vor der Tür.
Stand der Sonne ist ausschlaggebend
Der astronomische Frühlingsanfang, der sich auch gerne als kalendarischer Frühlingsanfang ausgibt, tritt in Erscheinung, wenn die Sonne beschliesst, punktgenau über dem Äquator eine Pause einzulegen. In der Sprache der Sterngucker und Wetterfrösche nennt sich dieses Phänomen Tagundnachtgleiche, Äquinox oder Äquinoktium.
Dieses Jahr war das heute, am 20. März um 4.06 Uhr der Fall. Dann fiel also quasi der Startschuss für den Frühling auf der Nordhalbkugel. Die Ampel steht ab dann auf Grün für Blumen, Bienen und diejenigen unter uns, die ihre Wintersocken endlich in den Winterschlaf schicken wollen.
Phänologischer Frühlingsbeginn – bitte was?
Nebst dem meteorologischen, astronomischen oder kalendarischen Frühlingsbeginn gibt es auch den sogenannten phänologischen Frühlingsbeginn. Ja, auch für uns hört sich diese Beschreibung eher ein bisschen wie der Titel eines Buches an, das man eher nicht freiwillig lesen würde, es sei denn, man ist ein ausgesprochen grosser Fan von Naturphänomenen.
Aber halt, stopp, bevor ihr jetzt die Augen verdreht, und weiterklickt – Phänologie ist tatsächlich faszinierender, als der erste Eindruck vermuten lässt. In der Phänologie sind es nicht starr festgelegte Daten, die den Jahreslauf bestimmen, sondern die Natur selbst schwingt den Taktstock. Der Jahreslauf wird nach dieser Theorie nach periodisch wiederkehrenden Erscheinungen wie zum Beispiel dem Entwicklungsstand der Pflanzen erfasst.
Dabei gibt es – haltet euch fest – zehn verschiedene Jahreszeiten: Vorfrühling, Erstfrühling, Vollfrühling, Frühsommer, Hochsommer, Spätsommer, Frühherbst, Vollherbst, Spätherbst und Winter. Der Auftakt für eine neue Jahreszeit ergibt sich aus den ersten Blütenzeichen bestimmter Pflanzen. So kündigen zum Beispiel die ersten Schneeglöckchen und Haselkätzchen an, dass der Vorfrühling vor der Tür steht.
Was tun im Frühling?
Jetzt, wo wir offiziell wissen, dass der Frühling nicht nur eine Verschwörung der Eisverkäuferinnen und Eisverkäufer ist, sondern tatsächlich existiert, stellt sich die brennende Frage: Wie zelebrieren wir diese Jahreszeit, ohne dabei auszusehen, als hätten wir den Winterblues nie wirklich überwunden?
Regel Nummer eins: Verlasst das Haus. Ja, es wird Zeit, die eigenen vier Wände, die mittlerweile wahrscheinlich aussehen wie ein Biotop für Stubenhocker, zu verlassen. Ob ihr euch durch die ersten blühenden Landschaften schlagt, im Park das süsse Nichtstun zelebriert oder euren Balkon in ein kleines botanisches Paradies verwandelt – der Frühling bietet für jeden Geschmack etwas. Und vielleicht entdeckt ihr ja ganz unverhofft eine neue Leidenschaft für Frisbee-Golf oder fühlt euch unerklärlicherweise von Krokussen emotional berührt.
Wisst ihr welche Pflanzen ihr schon setzen könnt und womit ihr noch warten solltet? Hier findet ihr Tipps fürs Gärtnern:
Aber was wäre der Start in den Frühling ohne die richtige musikalische Untermalung? Stellt euch vor: ihr, auf einer Blumenwiese tanzend, umgeben von Schmetterlingen. Klingt kitschig? Absolut. Aber wir finden es toll. Deshalb findet ihr hier die ultimative Frühlings-Playlist:
Wir wünschen viel Spass und einen wunderbaren Start in den Frühling :-) !
Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur. Mehr Infos
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