Ex-Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand neu im WEF-Stiftungsrat
Der Ex-Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand ist vergangene Woche in den Stiftungsrat des Weltwirtschaftsforum (WEF) gewählt worden, wie das Forum am Montag bestätigte.
Der Ex-Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand ist vergangene Woche in den Stiftungsrat des Weltwirtschaftsforum (WEF) gewählt worden, wie das Forum am Montag bestätigte.

Das Gremium steht zur Zeit unter Druck: Vor einem Monat musste es eine Untersuchung gegen den WEF-Gründer Klaus Schwab einleiten, kurz nachdem dieser als Vorsitzender zurückgetreten war.
Hildebrands «tiefes Engagement in den politischen und wirtschaftlichen Institutionen der Schweiz» würde ihn zu einer wertvollen Ergänzung im Stiftungsrat machen, schrieb ein WEF-Sprecher am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Hildebrand soll nach dem Rücktritt von Schwab dafür sorgen, dass das WEF mit Davos und der Schweiz verbunden bleibt, wie es in einem Bericht des «Tagesanzeiger» vom Freitag heisst.
Der Stiftungsrat ordnete erst Ende April einstimmig eine externe Untersuchung gegen den ehemaligen Vorsitzenden des Gremiums, Klaus Schwab, an. Dieser gab am Tag zuvor seinen sofortigen Rücktritt bekannt.
Hintergrund ist ein Whistleblower-Brief, den Schwab des Machtmissbrauchs und systematischen Governance-Verfehlungen beschuldigte. Schwab und seine Ehefrau sollen private Luxusreisen über das WEF abgerechnet und eine vom WEF erstandene Immobilie in Genf teils exklusiv privat genutzt haben. Schwab bestreitet die Vorwürfe entschieden.

Auch Hildebrand stolperte einst
Auch die Karriere von Philipp Hildebrand ist nicht makellos. Der Ökonom stand rund zwei Jahre der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vor, ehe er über eine Devisenaffäre stolperte und den Weg für seinen Nachfolger Thomas Jordan ebnete.
2012 kaufte die damalige Frau Hildebrands eine halbe Million US-Dollar. Nur wenige Wochen danach führte die SNB überraschend den Euro-Mindestkurs ein, der den Dollar markant aufwertete. Juristisch blieben die Vorkommnisse für Hildebrand folgenlos, forderten aber seinen Abgang.
Seit da ist er beim Vermögensverwalter Blackrock tätig und amtet seit 2022 als Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft.
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