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Axpo-Chef bekommt 1,8 Millionen Franken: Glarner Parteien finden Kaderlöhne «nicht mehr tragbar»

Die Führungsetage der Axpo verdient fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Sämtliche Glarner Parteien möchten die Löhne und Boni jetzt deckeln.

Südostschweiz
19.12.24 - 11:46 Uhr
Glarus
Sein Lohn steht in der Kritik: Alle Glarner Parteien unterstützen einen Vorstoss, der die Entschädigung von Axpo-CEO Christoph Brand deckeln möchte.
Sein Lohn steht in der Kritik: Alle Glarner Parteien unterstützen einen Vorstoss, der die Entschädigung von Axpo-CEO Christoph Brand deckeln möchte.
Bild Keystone/Gian Ehrenzeller
Sämtliche Fraktionen im Glarner Landrat haben in einer gemeinsamen Motion eine Deckelung der Löhne der Axpo-Chefetage verlangt. Der Regierungsrat solle sich mit seinen Aktienanteilen dafür einsetzen, dass die Höhe der Gesamtvergütung wieder nach unten korrigiert wird.

Mit dem neuen Geschäftsbericht sei die «exorbitant hohe» Steigerung der Gesamtvergütung der Axpo-Konzernmitglieder öffentlich geworden, heisst es im Text des Vorstosses, hinter dem die Fraktionen von FDP, SVP, Mitte, SP, Grüne/Junge Grüne und GLP stehen.

Die Entschädigung habe sich im Vergleich zur Vorjahresperiode «um sagenhafte 80 Prozent» erhöht. Beim aktuellen CEO Christoph Brand steige die Entschädigung im Vergleich zur Vorjahresperiode von 1,1 Millionen Franken auf 1,8 Millionen Franken. Nicht nur der Bonus, sondern auch das Grundgehalt des CEOs sei von 2020 bis 2024 erhöht worden, und zwar von 669'000 Franken auf 884'000 Franken.

Hohe Strompreise bei unveränderten Kosten

Die Axpo sei aber in einem stark regulierten Markt tätig und profitiere von den hohen Strompreisen und «praktisch gleichbleibenden Gestehungskosten», schreiben die Fraktionen. Zudem habe es für die Axpo 2022 den auf Bundesebene gespannten Rettungsschirm mit einer Kreditlinie von 4 Milliarden Franken gegeben, um die Liquidität des Unternehmens zu sichern. Der Bund machte damals die Auflage, dass die Führungsriege sich fürs Geschäftsjahr 2022/23 keine Boni auszahlen durfte.

Die Erhöhungen der letzten Jahre und das heutige Lohnniveau erachten die Fraktionen des Landrats «als nicht mehr tragbar». Als Orientierungsgrösse für eine angemessene Entschädigung könnten sie sich eine durchschnittliche Maximalhöhe inklusive Bonus von 1 Million Franken vorstellen.

Auch in anderen Kantonen gibts Kritik

Die Axpo befindet sich im Besitz von fünf Kantonen und vier Kantonswerken. Auch in den Aktionärskantonen Aargau und Zürich gibt es Kritik an den Kaderlöhnen. Im Kantonsparlament des Kantons Aargau unterschrieben bereits alle Fraktionen eine Motion, die eine Deckelung der Entschädigungen bei 1 Million Franken verlangt. (sda/red)

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