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Ihr dürft euch noch einmal im Bett umdrehen: Darum ist am Neujahrsmorgen Ausschlafen erlaubt

Wir hoffen, dass ihr Silvester ausgiebig gefeiert habt. Denn am heutigen Neujahresmorgen schläft sogar die Sonne aus, weiss Felix Blumer. Und er hat eine gute Nachricht für Tageslichtliebhaber.

Südostschweiz
31.12.24 - 11:07 Uhr
Glarus
Blick vom Fridlispitz auf die Linthebene: Hoch über dem Tal ist der Sonnenaufgang am Neujahrsmorgen um 8.09  Uhr zu erleben.
Blick vom Fridlispitz auf die Linthebene: Hoch über dem Tal ist der Sonnenaufgang am Neujahrsmorgen um 8.09  Uhr zu erleben.
Bild Lynn Disch
von Felix Blumer*

Es gibt Tage, an denen sogar die Astronomie menschliche Züge hat. Der späteste Sonnenaufgang des Jahres fällt ausgerechnet auf den Neujahrsmorgen. Im Glarnerland geht die Sonne erst um 8.09  Uhr auf. Und Langschläfer müssen nichts bereuen: Tagsüber ist es sonnig.

Natürlich ist 8.09  Uhr  – so spät wie sonst das ganze Jahr nie  – ein theoretischer Wert. Und natürlich stehen uns die Berge im Weg, womit in der Realität die Sonne noch später den Weg ins Tal findet. Aber für die Bergspitzen gilt der Wert ohne Einschränkungen, da es auch am Neujahrsmorgen weitgehend wolkenlos sein wird. Ambitionierte Skifahrer verzichten also trotzdem auf das Ausschlafen.

Aber auch Langschläfer kommen noch auf ihre Rechnung: Am Nachmittag ist es immer noch ziemlich sonnig.

Die Sonne steht nicht immer zur gleichen Zeit im Süden

Die Ursache für den spätesten Sonnenaufgang am Neujahrsmorgen  – und nicht etwa am kürzesten Tag  – ist bei der Umlaufbahn der Erde um die Sonne zu suchen, die in einer Ellipse verläuft. Entsprechend sind aus astronomischer Sicht nicht alle Tage gleich lang. Weil zusätzlich die Erdachse auch noch zur Umlaufbahn geneigt ist, fallen der früheste Sonnenuntergang und der späteste Sonnenaufgang nicht auf den kürzesten Tag.

Seit Anfang November kommt es täglich zu Verspätungen

Der früheste Sonnenuntergang war schon am 9. und 10.  Dezember. Damals ging die Sonne jeweils um 16.34  Uhr unter, und die Sonne erreichte den Mittagspunkt um 12.16 Uhr.

Weil sich die Sonne seit Anfang November täglich verspätet (in der Realität ist es die Erde), geht die Sonne seit dem 11.  Dezember bereits wieder später unter. Gleichzeitig mussten wir am Morgen aber immer noch länger auf den Sonnenaufgang warten.

Am kürzesten Tag stand die Sonne um 12.22  Uhr im Mittagspunkt und an Neujahr wird dies sogar erst um 12.27  Uhr der Fall sein. Bis zum 11.  Februar verspätet sich die Sonne weiter. Dann erreicht sie sogar erst um 12.37  Uhr den Mittagspunkt. Ab dem 2.  Januar ist allerdings die Zunahme der Tageslänge grösser als die Verspätung der Sonne. Entsprechend geht ab dem Berchtoldstag die Sonne am Morgen auch wieder früher auf. Fakt ist aber auch: Vorerst nimmt die Tageslänge hauptsächlich am Abend zu.

Am Abend ist es schon 10 Minuten länger hell

Seit dem frühesten Sonnenuntergang scheint die Sonne am Abend bereits wieder 10  Minuten länger, während wir am Morgen gegenüber dem kürzesten Tag nochmals 3  Minuten Sonnenschein verloren haben. Von nun an werden aber die Tage am Morgen und am Abend länger, bis wir am Tag des astronomischen Sommeranfangs, am 21.  Juni, eine maximale Tageslänge von 15 Stunden und 54 Minuten in Glarus erreichen werden.Der Glarner Felix Blumer ist Meteorologe bei Schweizer Radio und Fernsehen.

*Der Glarner Felix Blumer ist Meteorologe bei Schweizer Radio und Fernsehen.

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