Eine Pelerine gehört am Sonntag zum Landsgemeinde-Outfit
Es sieht nicht gut aus: Am Landsgemeindesonntag lässt die Sonne die Glarnerinnen und Glarner im Stich. Hier die Prognose vom Meteorologen Felix Blumer.
Es sieht nicht gut aus: Am Landsgemeindesonntag lässt die Sonne die Glarnerinnen und Glarner im Stich. Hier die Prognose vom Meteorologen Felix Blumer.

Felix Blumer *
Was haben in der Schweiz Open-Air-Konzerte und Landsgemeinden gemeinsam? Sie finden an den wettertechnisch ungünstigsten Orten und zu meteorologisch instabilen Jahreszeiten statt. Das gilt auch für die Landsgemeinde vom Sonntag.
Sowohl aus Westen als auch aus Norden erreichen uns Kaltfronten. Wie genau ist noch unsicher, im Optimalfall behindern sie sich gegenseitig. Fakt ist aber: Das Wetter bestimmt die Wahlbeteiligung, und eine Pelerine gehört zur Landsgemeinde-Garderobe.
Dicke Wolken und zeitweise Regen
Schon in der Nacht zum Sonntag fällt Regen, womöglich sogar begleitet von Blitz und Donner. Der Regen wird im Lauf des Vormittages voraussichtlich aber schwächer. Mit Glück ist der Einzug in den Ring um 9.30 Uhr trocken. Danach dürften eine trockenere Phase und vielleicht sogar etwas Sonnenschein folgen. Um die Mittagszeit kommen neue Schauer auf, und am Nachmittag muss auch wieder mit Blitz und Donner gerechnet werden, dazu sind kräftige Böen möglich. Fällt kräftiger Regen während den Geschäften, dürfte sich dies negativ auf die Stimmbeteiligung auswirken. Voraussichtlich werden nur wasserfeste Glarnerinnen und Glarner der Landsgemeinde während allen zwölf Traktanden beiwohnen.
Ölhosen lassen sich nicht mit dem Dresscode vereinbaren
Die einfachen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger kommen wetterfest zur Landsgemeinde. Ein guter Regenschutz, sicherheitshalber wasserfeste Hosen und gute Schuhe sind sehr zu empfehlen.
Während des Einzugs in den Ring zeigt das Thermometer 14 Grad, am Ende der Sachgeschäfte werden etwa 17 Grad erreicht. Die hohen Militärs – Korpskommandant Hans-Peter Walser, Ausbildungschef der Armee, und Brigadier Peter Baumgartner, Kommandant Lehrverband Infanterie – brauchen also nur den einfachen Regenmantel über die Ausgangsuniform anzuziehen. Kälteschutzjacke braucht es keine. Für die Regierung ist das Tenue vorgegeben, und unter dem Zelt lässt es sich auch aushalten.
Zivile Ehrengäste wie Bundesrat Albert Rösti und die Vertreter der Schaffhauser Regierung wappnen sich mit einer durchsichtigen Pelerine. Ein Hut mit Krempe kann ebenfalls helfen. Kreativität ist beim Schutz der Hosen gefragt. Weder Ölhosen noch wasserdichte Sporthosen vertragen sich mit dem Dresscode.
Flohmarkt noch okay, doch der Jahrmarkt wird feucht
Schon am Samstag findet der traditionelle Flohmarkt statt. Es hat zwar bereits am Morgen dichtere Wolken, und es kann sogar kurz nass werden. Generell ist der Samstag aber noch lange freundlich bei Temperaturen bis 24 Grad. Erst im Lauf des Nachmittages kommen Regengüsse und Gewitter auf, mit Glück erst nach dem Ende des Flohmarktes.
Schlechter sieht es für den Jahrmarkt am Sonntag aus. Verkäuferinnen von Regenjacken und Fischerstiefeln können sich auf einen guten Geschäftsgang einstellen, an Glacéständen und an den Zapfhähnen für Bier läuft das Geschäft wohl eher schleppend.
Bei dicken Wolken, weiteren Regengüssen und Temperaturen bis maximal 17 Grad wird die Glarner Kehle wohl nicht allzu durstig. Umso länger dürften die Bürgerinnen und Bürger in den diversen Restaurants bei den Kalberwürsten ausharren.
*Der Glarner Felix Blumer ist Meteorologe bei SRF.
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