«Auf Reisen zieht es uns in die Käse-Läden», sagt das Paar, das einen ganz besonderen Dorfladen in Schwanden führt
Das Dorflädeli Grüne Kuh in Schwanden bietet über das Jahr 110 Sorten Käse an. Ein Blick hinter die Käsetheke von Köbi Reutlinger und Susanne Pfeiffer – zwei echte Käseliebhaber.
Das Dorflädeli Grüne Kuh in Schwanden bietet über das Jahr 110 Sorten Käse an. Ein Blick hinter die Käsetheke von Köbi Reutlinger und Susanne Pfeiffer – zwei echte Käseliebhaber.
In der Milchzentrale Grüne Kuh in Schwanden, in der kleinen Gasse in der zweiten Reihe, lockt die Käsetheke jeden Gaumenfreund näher. Voll gefüllt ist sie, alle Käse sind fein säuberlich mit Täfelchen angeschrieben, die Liebe zum Detail ist spürbar. «Auf Reisen zieht es uns immer zuerst in die Käse-Läden», erzählt Susanne Pfeiffer.
Ihr Mann Köbi Reutlinger pflichtet ihr bei: «Wir finden dann auch da und dort wieder eine Trouvaille.» So etwa auf ihren Reisen nach Frankreich oder Italien, aber auch ein «Engländer» hat es nach Schwanden geschafft: «Der Stilton ist etwas ganz Besonderes», erklärt Susanne. Der Traditionskäse mit Blauschimmel drin schmeckt hervorragend.
«Die Auswahl ist so gross»
Doch auch ganz der Nähe nach finden sich etliche Leckerbissen. Auf rund 40 Glarner Alpen wird noch feinster Glarner Alpkäse hergestellt. Die Alpmilch wird direkt von den Alp-Teams veredelt. Mindestens 60 Tage muss der Glarner Alpkäse AOP reifen, bis er verkauft werden kann. «So viel guten Käse gibt es bei uns vor der Haustüre», schwärmen Susanne und Köbi.
Die Palette ist breit, so hat etwa der Schlafkäse von der Mettmen-Alp oder von Guetbächi seine Fans, um zwei zu nennen – «er lagert den Winter über auf der Alp, so reift er nicht gleich schnell. Das machen bereits einige Alpen und bei der Kundschaft ist dieser Käse sehr beliebt», sagt Susanne. «Die Auswahl ist gross, die Alpen bei uns und ihre Produkte sind etwas Wunderbares». Von jeder Alp schmecke der Käse etwas anders, je nach Kräuter und Höhenlage zum Beispiel.
Was die Wagenrunse mit dem Schwanderchäs zu tun hat
Eine Spezialität der Milchzentrale selber ist der Schwanderchäs. «Als wir die Milchzentrale übernommen haben, fanden wir: Komm, wir versuchen einen Schwanderchäs zu machen!»
Gesagt, getan. Mit dem Ziegenbetrieb Grüt und Trix und Martin Lehmann begann diese Erfolgsgeschichte. «Käserin Trix stellte eigens für uns im Tal einen Käse aus Kuhmilch her. Wir rieben die Rinde sodann mit Zigerklee ein – so entstand der Schwanderchäs – mit einer sanften Zigernote», erzählt Köbi. Einige Laibe lagern stets im Käsekeller der Grünen Kuh. Wie auch der bekannte Ziegenkäse vom Grüt, der wie der Schwanderchäs von Lehmanns Nachfolgerin Simone Burki und ihrem Mann Samuel Bommeli weiter hergestellt wird.
«Simone und Samuel haben das Grüt und die Käse-Produktion übernommen, was uns enorm gefreut hat», sagt Köbi. Als die Wagenrunse das Heimet Grüt beinahe mitgerissen hatte, sei einem der Schock tief in den Gliedern gesteckt. Die Betroffenheit ist gross, das Haus und der Stall im Grüt können nicht mehr bezogen werden. Die Familie Burki-Bommeli hat als Übergangslösung in einem anderen Haus eine Bleibe gefunden, die Ziegen konnten den unteren Stall wieder beziehen. Zum Käsen kommt Simone Burki nun vorübergehend in die Grüne Kuh, «so geht es weiter, das berührt», so Susanne Pfeiffer.
Das Käse-Angebot der Grünen Kuh gibt es in Schwanden zu den gewohnten Öffnungszeiten. «Wenn die Grüne Kuh an der Hauptstrasse steht, haben wir geöffnet», sagt Köbi. Und auch in Glarus in der neuen Markthalle ist die Grüne Kuh mit den Käsespezialitäten vor Ort: Dort immer mittwochs von 8 bis 13 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr.
Alpen erwandern – mit dem Glarner Käsepass
Der Glarner Käsepass führt im Sommer auf 20 Glarner Alpen, die allesamt an wunderbaren Flecken gelegen sind. Auf jeder der Alpen ist ein Käsepass-Kästchen zu finden, in dem der Käsepass-Stempel zum Selberstempeln steckt. Verschiedene Touren sind möglich. Alp-Gefühl und eindrückliche Berglandschaften. Der Glarner Käsepass 2024 ist via info@glarnerland.ch, in den Gäste-Infos und bei den Käsespezialisten Grüne Kuh in Schwanden und Gössi in Glarus erhältlich. Die Alpwandersaison dauert von Anfang Juni bis Ende September. Die Schlussverlosung findet am Alpchäs- und Schabzigermärt vom ersten Sonntag im Oktober in Elm statt. (eing)
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