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Alles zu UKW und DAB: So schafft es Radio Basilisk jetzt bis ins Glarnerland

Seit Anfang Jahr haben viele Radiosender aufgehört, ihr Programm über UKW zu verbreiten. Wir liefern euch die acht spannendsten Hintergrundinformationen zu UKW und DAB.

Linus
Reichelt
21.02.25 - 04:30 Uhr
Glarus
Eine Person schaltet ein Autoradio von FM auf DAB um, aufgenommen am Mittwoch, 6. November 2024 in Zuerich. Am 31. Dezember 2024 werden die UKW-Frequenzen der SRG-Radios eingestellt. Diese sind dann nur noch via DAB+ und Internet empfangbar.
Bild KEYSTONE\/Michael Buholzer

Die Radiolandschaft in der Schweiz steht vor einem bedeutenden Umbruch: Die traditionelle UKW-Übertragung wird und wurde schrittweise eingestellt und durch das digitale DAB+ ersetzt. In diesem Artikel erklären wir die Funktionsweise von UKW und DAB+, die Gründe für die Umstellung und was ihr als Hörer beachten sollt.

Warum wird UKW abgeschaltet?

UKW funktioniert seit Jahrzehnten gut – warum also wechseln? Die Schweiz stellt UKW schrittweise ab, weil DAB+ praktischer, günstiger und moderner ist.

  • Zusatzinfos: Bei DAB+ seht ihr auf dem Display auch Nachrichten oder Wetterinfos.
  • Mehr Sender pro Frequenz: UKW braucht für jeden Sender eine eigene Frequenz, DAB+ sendet mehrere Programme gleichzeitig.
  • Geringere Kosten: Die Wartung der UKW-Sender ist teuer. Mit DAB+ kann man sparen.
  • Bessere Klangqualität: Kein Rauschen oder Knacken mehr.

Warum kann ich auf meiner Alp immer noch nur UKW empfangen?

DAB+ funktioniert anders als UKW. UKW-Wellen breiten sich gut um Hindernisse herum aus, während DAB+ eher eine direkte Sichtverbindung zum Sendemast braucht. Deshalb kann es sein, dass ihr in einem tiefen Tal oder hinter einem Berg kein DAB+-Signal bekommt.

Zudem gibt es UKW seit Jahrzehnten, das Netz ist fast überall gut ausgebaut. DAB+ wird aber stetig verbessert, und mit der Zeit wird der Empfang auch in abgelegenen Gebieten besser.

Warum rauscht UKW manchmal, DAB+ aber nicht?

Bei UKW kann es passieren, dass ihr ein Rauschen oder Knistern hört – vor allem wenn ihr weit vom Sender entfernt sind oder Berge dazwischenliegen. DAB+ funktioniert digital: Entweder du hast ein klares Signal – oder gar keines. Es gibt kein Rauschen, aber wenn der Empfang schlecht ist, kann das Signal ganz wegfallen.

Warum funktioniert das Radio im Tunnel manchmal nicht?

Sowohl bei UKW als auch bei DAB+ kann der Empfang in Tunneln schlecht sein. Das liegt daran, dass die Funksignale nicht durch die Tunnelwände dringen. Manche Tunnel haben aber Repeater, die das Radiosignal weiterleiten. In diesen Fällen könnt ihr auch im Tunnel ohne Unterbrechung Radio hören.

Was passiert, wenn das Internet ausfällt oder es zu einer Katastrophe kommt?

«Das UKW-Notfallradio bleibt bis Ende 2027 in Betrieb», sagt Francis Meier vom Bundesamt für Kommunikation. «Im Notfall informiert die SRG über das DAB+-Netz.»

DAB+ ist auf Notfälle vorbereitet:

  • Radio bleibt ein zentraler Bestandteil der Notfallkommunikation.
  • Die wichtigsten Sender würden mit höherem Schutz vor Störungen weiter senden.
  • Das Netz ist gegen Stromausfälle gesichert.

Soll ich zu Hause noch ein UKW-Radio für den Notfall behalten?

Ja, das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) empfiehlt, ein batteriebetriebenes Radio im Notvorrat zu haben. So könnt ihr auch bei Stromausfällen oder Internetproblemen wichtige Informationen erhalten.

Warum empfange ich im Glarnerland plötzlich Radio Basilisk?

Die UKW-Abschaltung erfolgt schrittweise – und das kann überraschende Effekte haben.

Ein Beispiel: Radio Central hat seine UKW-Übertragung im Glarnerland eingestellt. Die Frequenz, auf der es gesendet hat, ist aber nicht leer geblieben – stattdessen wird sie in Basel von Radio Basilisk genutzt.

Das liegt daran, dass UKW-Signale je nach Wetter und Gelände über grössere Entfernungen reichen können. Weil Radio Central in unserer Region nicht mehr sendet, hat das Signal von Radio Basilisk jetzt freie Bahn – und wird bis ins Glarnerland übertragen.

Warum gibt es immer noch UKW, wenn DAB+ besser ist?

Obwohl DAB+ viele Vorteile hat, hat auch UKW seine Stärken:

  • Einfache Bedienung: UKW-Radios sind altbewährt, man stellt einfach eine Frequenz ein.
  • Kaum Verzögerung: Live-Sendungen oder Sportübertragungen kommen ohne Zeitverzögerung.
  • Flächendeckender Empfang: UKW ist überall verfügbar, auch in abgelegenen Regionen.
  • Stromsparend: UKW-Radios brauchen oft weniger Energie, praktisch für batteriebetriebene Geräte.
  • Zuverlässig im Notfall: Wenn DAB+ ausfällt, funktioniert UKW oft noch.

Alle Radioantennen im Kanton Glarus

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