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Tote und viele Verletzte bei Erdbeben in Fukushima

Bei dem starken Erdbeben im Raum Fukushima sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen und 126 verletzt worden. Das berichtete der japanische Fernsehsender NHK am Donnerstagmorgen (Ortszeit).

Agentur
sda
17.03.22 - 01:59 Uhr
Ereignisse
Ein Polizist steht während eines Stromausfalls in der Hauptstadt auf der Straße und leitet den Verkehr. Foto: -/Kyodo News/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Ein Polizist steht während eines Stromausfalls in der Hauptstadt auf der Straße und leitet den Verkehr. Foto: -/Kyodo News/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone/Kyodo News/AP/-

Eine zunächst ausgegebene Tsunami-Warnung wurde indes aufgehoben. Auch der zwischenzeitliche Stromausfall in Millionen Haushalten wurde nach Angaben des Betreibers Tepco wieder behoben. In der Atomruine in Fukushima sowie einem nahen weiteren Atomkraftwerk gab es nach Angaben der Regierung keine grossen Unregelmässigkeiten. Das kurzzeitig ausgefallene Kühlsystem in einem Abklingbecken für gebrauchte Brennstäbe des zweiten Atomkraftwerks Fukushima Daini zwölf Kilometer südlich der Atomruine konnte wieder aktiviert werden.

Die schweren Erschütterungen hatten in der Nacht zum Donnerstag viele Menschen im Nordosten des Landes aus dem Schlaf gerissen. Im Ort Soma in der Präfektur Fukushima kam ein Mann in seinen 60ern ums Leben, wie örtliche Medien berichteten. Auch in der Nachbarprovinz Miyagi starb ein älterer Mann infolge des Bebens.

Nach ersten Berichten wurden Häuser und Strassen beschädigt, in Geschäften fielen die Waren aus den Regalen. «Ich habe zwei starke Erschütterungen gespürt und sah, wie geparkte Autos auf und ab hüpften, weil der Boden bebte», sagte ein Wachmann im Rathaus von Soma der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo. Aus dem Küstenort wurden viele Verletzte gemeldet. Auch in weit entfernten Regionen des Landes wie der Präfektur Kanagawa nahe Tokio sowie in den Präfekturen Ibaraki, Akita und Yamagata gab es Verletzte.

Durch das Beben entgleiste auch ein Hochgeschwindigkeitszug - die rund 100 Passagiere an Bord des Shinkansen blieben laut Medienberichten jedoch unverletzt. Am Donnerstagmorgen (Ortszeit) war noch nicht abzusehen, wielange die Instandsetzungsarbeiten an der Bahnstrecke dauern würden.

Die starken und ungewöhnlich lang andauernden Erschütterungen waren auch in anderen Teilen des Inselreiches zu spüren, darunter in der 250 Kilometer entfernten Hauptstadt Tokio. In mehr als 2,2 Millionen Haushalten des Landes fiel zwischenzeitlich der Strom aus, allein in Tokio waren rund 700 000 betroffen.

Das Beben hatte das Inselreich am Mittwoch um 23.36 Uhr Ortszeit erschüttert. Die Meteorologische Behörde gab die Stärke zunächst mit 7,3 an, korrigierte sie später jedoch auf 7,4 nach oben. Die Behörde hatte auch sofort vor bis zu einem Meter hohen Tsunami-Wellen gewarnt. Doch wurde die Warnung am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) wieder aufgehoben, nachdem an der Pazifikküste nur relativ kleine Flutwellen von 20 bis 30 Zentimetern Höhe registriert worden waren. Eine Tsunami-Katastrophe wie vor fast genau elf Jahren, als rund 20 000 Menschen ums Leben kamen und es im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zum Super-GAU kam, blieb den Bewohnern des Landes diesmal erspart.

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