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Eine Premiere auf dem Davoser Strassennetz

Vergangene Woche war die Talstrasse zwischen Kurgartenstrasse und Reginaweg zeitweise gesperrt. Grund dafür waren Belagsarbeiten. Das Besondere: Erstmals kam in Davos auf einer längeren Strecke sogenanntes Microsil zum Einsatz.

Andri
Dürst
22.08.23 - 17:00 Uhr
Ereignisse
Der frisch aufgetragene Belag wird von einem Bauarbeiter mit einem Schaber «glatt» gestrichen.
Der frisch aufgetragene Belag wird von einem Bauarbeiter mit einem Schaber «glatt» gestrichen.
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Die Talstrasse befindet sich schon länger nicht mehr in einem optimalen Zustand. Spurrinnen führen bei nassem Wetter zu Spritzwasser, und die diversen Schlag­löcher sind für den Fahrkomfort nicht gerade förderlich. Eine Gesamtsanierung der Talstrasse steht daher ausser Frage, jedoch soll zuerst die Finalisierung des Gesamtverkehrskonzepts abgewartet werden, ehe man die genauen Pläne ausarbeitet. Damit die Strasse dennoch auch in naher Zukunft möglichst gut befahrbar bleibt, führt man von Jahr zu Jahr ­sogenannte «Belagsflicken» aus. Doch nun hat das Tiefbauamt der Gemeinde im Abschnitt Kurgartenstrasse bis Reginaweg etwas Neues ausprobiert.

Der Abschnitt Kurgartenstrasse–Reginaweg wurde für den Verkehr komplett gesperrt-
Der Abschnitt Kurgartenstrasse–Reginaweg wurde für den Verkehr komplett gesperrt-
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Begonnen hat alles am Abend des Montags, 14. August. Der alte Belag wurde so abgefräst, dass die Spurrinnen eliminiert werden konnten und eine ebene Fläche entstand. Am Dienstag startete dann der Einbau des Belags. «Abgesehen von kleinen Abschnitten im Dischma und im Sertig setzen wir hier erstmals auf sogenanntes Microsil», erklärt Projektleiter Reto Michel gegenüber der DZ. Das Besondere daran: Der Belag wird nicht heiss auf der Fahrbahn verteilt, sondern kalt. Wichtig sei dabei gemäss Michel die Verwendung eines spezifischen Sandes, der auf einem speziellen Lastwagen mit Wasser, Zement und Bitumen gemischt wird. Dieser Mix wird dann auf die Fahrbahn gegossen und verteilt. Die Vorteile: Der Belag ist deutlich preiswerter als herkömmlicher Asphalt, und er muss nicht einmal eingewalzt werden. Zudem konnte der betroffene Abschnitt auch rasch wieder für den Verkehr freigegeben werden. «Wir haben uns nun dazu entschieden, auf ­dieser Strecke das Microsil zu testen, und werden dann sehen, wie sich das bewährt», erklärt der Projektleiter.

Während man in Davos also noch erste Schritte mit der Technologie macht, sei der Kanton schon weiter. «Auf der Julierstrasse beispielsweise kam auch schon Microsil zum Einsatz», weiss Michel. Man darf also gespannt sein, ob der neue Belag auch in Davos hält, was er verspricht.

Auf dem LKW mit integriertem Greifarm werden die Bestandteile des Microsils gemischt.
Auf dem LKW mit integriertem Greifarm werden die Bestandteile des Microsils gemischt.
ad
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