«Werden die Sicherheitsmassnahmen weiterhin eingehalten, besteht keine Gefahr»
Christian Gartmann vom Gemeindeführungsstab Albula/Alvra schätzt die aktuelle Situation in Brienz/Brinzauls ein. Kleinere Felsstürze könnten sogar ein positives Zeichen für den Dorfkern sein.
Christian Gartmann vom Gemeindeführungsstab Albula/Alvra schätzt die aktuelle Situation in Brienz/Brinzauls ein. Kleinere Felsstürze könnten sogar ein positives Zeichen für den Dorfkern sein.

von Seraina Zinsli und Nicole Nett
Geologen befürchten einen Felssturz in Brienz/Brinzauls schon in den kommenden Tagen. Wir haben darüber berichtet:
Christian Gartmann, Gemeindesprecher und Mitglied des Gemeindeführungsstabes Albula/Alvra, spricht nun über die aktuelle Situation gegenüber Radio Südostschweiz:
Gartmann sagt, es habe sich ein kleinerer Teil der Rutschung am Berg verselbstständigt. Diese «Insel» im Brienzer Rutsch, welche fast zwei Millionen Kubikmeter umfasst, beschleunige sich immer schneller. «Wir müssen davon ausgehen, dass dieser Teil in den nächsten Tagen abstürzen wird», sagt er. Dabei handle es sich geschätzt um einige 10’000 Kubikmeter Volumen. Zum Vergleich wird die Grösse eines Einfamilienhauses auf etwa 1000 Kubikmeter geschätzt.
Dorf weiterhin nicht gefährdet
«Wir sind uns ziemlich sicher, dass das Dorf derzeit nicht akut gefährdet ist», betont Gartmann. «Das jetzige entkoppelte Paket ist weit weg vom Dorfkern.» Was erreicht werden könnte, sei die Kantonsstrasse und Wiese unterhalb. Der grösste Teil werde allerdings schon in der Geröllhalde oberhalb der Strasse hängen bleiben. Die Bevölkerung sei informiert, dass dieses Gebiet aktuell gefährdet ist. Die Strassensperre sollte gemäss Gartmann respektiert werden: «Sofern sich alle weiterhin an die Sicherheitsmassnahmen halten, besteht keine Gefahr.»

Ein positives Zeichen
Der gesamte Brienzer Rutsch umfasst mehrere Millionen Kubikmeter. Dass dieser nun in kleinen Portionen abstürzen wird, ist laut Gartmann sogar ein positives Zeichen. Diese Massen sollten zu grössten Teilen in der Geröllhalde gestoppt werden. «Das optimale Szenario ist also, dass die ‹Insel› in vielen kleinen Portionen abstürzt, das Dorf nie erreicht und es dort keine Schäden gibt». Deshalb sei die jetzige erste Portion eine gute Nachricht.
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