Tag der offenen Tür auf dem Industrieareal in Ennenda
Im Anna-Göldi-Museum wird am Samstag gefeiert. Alle, die auf dem Industrieareal an der Fabrikstrasse in Ennenda leben und arbeiten, laden zu einem Tag der offenen Tür ein.
Im Anna-Göldi-Museum wird am Samstag gefeiert. Alle, die auf dem Industrieareal an der Fabrikstrasse in Ennenda leben und arbeiten, laden zu einem Tag der offenen Tür ein.

Erbaut wurde der Hänggiturm von Hilarius Knobel im Jahr 1865. Mitte der 1980er-Jahre sollte er aber einem Ausbauprojekt der damaligen Grundbesitzer weichen, der Teppichfabrik Forbo Alpina AG. Der Glarner Heimatschutz erklärte das Bauwerk aber als schutzwürdig. Im Rahmen einer viel beachteten Rettungsaktion wurde der Holzteil 1985 abgetragen und 1992 auf dem Industrieareal von Daniel Jenny & Cie. wieder aufgebaut. 2016 wurde im über zwölf Meter hohen Dachstuhl des Baudenkmals schliesslich das Anna-Göldi-Museum eröffnet, das sich bis 2015 in Mollis befand.
Als Haus der Menschenrechte bietet der Erinnerungsort in Ennenda nun nicht nur regelmässig Führungen durch Dauer- und Wechselausstellungen an, sondern auch Workshops. «Mit einem vielseitigen Kulturprogramm ist das Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst zu einem Bewegungs- und Begegnungsort zwischen Menschen unterschiedlicher Generationen und Kulturen geworden», heisst es in einer Mitteilung aus dem Göldi-Museum. Unter dem Titel «Denk mal nachhaltig!» laden die dort Verantwortlichen nun zum 30-Jahr-Jubiläum der Rettung des Hänggiturms am Samstag, 23. September, ab 10 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Daran beteiligen sich alle, die auf dem Industrieareal in Ennenda leben und arbeiten.
Fotoausstellung und Performance
Im Anna-Göldi-Museum können ab Samstag als Zeichen gegen Gewalt an Frauen im Museumsatelier orange Laternen gebastelt werden. Sie sollen dann während der Orange Days vom 25. November bis 10. Dezember 16 Tage lang gegen Gewalt an Frauen in möglichst vielen Häusern brennen.
Neben Schnupperkursen in allen Ateliers können am Samstag auch die Dauer- und Wechselausstellung im Anna-Göldi-Museum gratis besucht werden. Führungen finden am Morgen im Museum und am Nachmittag im benachbarten Comptoir statt.
Eine kleine Fotoausstellung und eine Installation der Glarner Künstlerin Susan Honegger führen zurück in die textile Vergangenheit, die auch Thema der gegenwärtigen Wechselausstellung «Bunte Tücher, geteilte Geschichte – auf den Spuren von König Baumwolle» ist. Abgerundet wird das Programm durch eine Modeschau, die vom «Mode & Nähatelier laissez faire» von Erika Baumgartner in Zusammenarbeit mit Dance and More von Sabrina Landolt und 26 Frauen mit und ohne Migrationshintergrund aufgeführt wird.
Mit einem Auftritt des Duos Perfona, das seit 2020 auf dem Industrieareal probt, klingt der Tag der offenen Tür um 19.30 Uhr aus. Unter dem Titel «Befreiung» nehmen Magdalena Mattenberger (Musik) und Martin Stützle (Performance) Bezug auf die aktuelle Wechselausstellung im Museum und verbinden sicht- und hörbare Gestaltung.
Weiter steht in der Mitteilung, dass es vor 30 Jahren noch völlig undenkbar gewesen sei, dass im Monument auf dem denkmalgeschützten Areal auch gewohnt werden soll. «Heute sind die drei Eigentumswohnungen im zweiten Stock neben dem Museumsbüro eine Selbstverständlichkeit», heisst es in der Mitteilung weiter, «genauso wie die Nistkästen unter dem Dach, in denen die Mauersegler einen für sie idealen Brutplatz gefunden haben.» (eing/mar)