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Nach Brand von Altersheim in Solothurn: Neue Plätze für Bewohner

Beim einem Grossbrand in der Solothurner Altstadt sind am Montagabend drei Gebäude eines Alters- und Pflegeheims zerstört worden. Es gab keine Verletzten. Die 25 Bewohnerinnen und Bewohner konnten in anderen Einrichtungen untergebracht werden.

Agentur
sda
08.03.22 - 12:25 Uhr
Ereignisse

Die Nachlöscharbeiten hätten die ganze Nacht bis in den Vormittag gedauert, sagte Andreas Mock, Mediensprecher der Kantonspolizei Solothurn, am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. An einzelnen Stellen habe es wieder Flammen und Rauch gegeben. Die Dachstöcke der drei Gebäude seien total beschädigt worden. Sie würden nun zurückgebaut.

Zur Brandursache machte die Kantonspolizei keine Angaben. Die Brandermittler nahmen ihre Arbeit auf. Die Höhe des entstandenen Schadens konnte die Polizei nicht beziffern.

Der Schaden dürfte jedoch mehrere Millionen Franken betragen. Eigentümer je eines der drei betroffenen Häuser sind die Bürgergemeinde Solothurn, die Kirchgemeinde und eine Privatperson.

Neue Plätze für Bewohnende

Die sieben Heimbewohner und zwei Feuerwehrleute, die wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht wurden, konnten dieses mittlerweile verlassen. Die 25 Bewohnerinnen und Bewohner des Alters- und Pflegeheimes wurden gemäss Polizeiangaben in anderen Einrichtungen der Region untergebracht.

Betreiberin des Alters- und Pflegeheims in der mehr als 400-jährigen Liegenschaft Thüringenhaus am Riedplatz in der Altstadt ist die Bürgergemeinde Solothurn - nach eigenen Angaben seit 1872. Zur ihr gehört auch das Altersheim St. Katharinen ausserhalb der Altstadt.

Die Bürgergemeinde diskutierte bereits vor dem Brand einen Neubau beim St. Katharinen als Ersatz für das Thüringenhaus. Wie es mit dem Thüringerhaus weitergehe, sei noch offen, sagte Bürgergemeindepräsident Sergio Wyniger im Regionaljournal Aargau/Solothurn von Radio SRF: «Ich bin noch immer schockiert, was da gestern Abend passiert ist. Es war schlimm, wie es aussah», so Wyniger.

200 Rettungskräfte im Einsatz

Die automatische Brandmeldung war am Montag um 19.16 Uhr bei der Alarmzentrale eingegangen. Rund 200 Angehörige verschiedener Rettungsorganisationen standen im Einsatz. Vor Ort im Einsatz standen die Feuerwehren Solothurn, Bellach und Zuchwil. Auch ein Rettungshelikopter wurde vorsorglich aufgeboten.

Die Feuerwehren konnten ein Übergreifen auf die angrenzenden Gebäude verhindern. Auch der Riedholzturm am nördlichen Ende der Altstadt war vom Feuer nicht betroffen.

Nicht der erste Brand in der Altstadt

In der Solothurner Altstadt war es bereits am 29. März 2011 zu einem Grossbrand gekommen. Die Flammen beschädigten fünf Dachstöcke teilweise stark. Es entstand ein Sachschaden von mehr als 5 Millionen Franken. Es gab keine Verletzten. Ein technischer Defekt hatte zum Grossbrand geführt, wie die Brandermittlung später ergab.

Ende November 2018 waren beim Brand in einem älteren Wohnhaus in der Nähe der Altstadt sieben Personen ums Leben gekommen. Opfer waren vier Erwachsene im Alter zwischen 27 und 33 Jahren, ein Kleinkind sowie zwei Kinder im Schulalter. Ausgelöst worden war der Brand durch eine andere Person im Erdgeschoss, die im Bett geraucht hatte.

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