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Forscher Pääbo in Leipzig: «Ich habe es noch nicht ganz verdaut»

Der Evolutionsforscher Svante Pääbo ist von der Verkündung des Medizin-Nobelpreises an diesem Montag völlig überrascht worden. Er habe bei dem Anruf aus Schweden zunächst geglaubt, dass ihn vielleicht jemand reinlegen wolle, sagte Pääbo der Deutschen Presse-Agentur in Leipzig. «Ich dachte zuerst: Kann das jetzt ein Scherz sein?» Er habe nicht gewusst, dass die Entscheidung am Montag verkündet werden sollte.

Agentur
sda
03.10.22 - 16:26 Uhr
Ereignisse
HANDOUT - Dieses von der Max-Planck-Gesellschaft zur Verfügung gestellte Foto zeigt Svante Pääbo, Wissenschaftler aus Schweden, der einen Totenschädel hält und ihn lächelnd anschaut. Der Nobelpreis für Medizin geht 2022 an den in Leipzig forschenden…
HANDOUT - Dieses von der Max-Planck-Gesellschaft zur Verfügung gestellte Foto zeigt Svante Pääbo, Wissenschaftler aus Schweden, der einen Totenschädel hält und ihn lächelnd anschaut. Der Nobelpreis für Medizin geht 2022 an den in Leipzig forschenden…
Keystone/digital/AP/Frank Vinken For Max-Planck-Gese

«Ich habe es noch nicht ganz verdaut», sagte der 67-jährige Schwede, der seit Jahrzehnten in Deutschland forscht, am Nachmittag und damit einige Stunden nach dem Anruf. «Das Handy spielt seit einigen Stunden verrückt.» Die Auszeichnung sei «natürlich supertoll», auch für die Arbeitsgruppe und das Forschungsfeld. Sie gebe das Gefühl, dass das Forschungsfeld nicht mehr peripher erscheine, sondern «angekommen» sei.

Nach der Nachricht habe er alkoholfrei mit seiner Frau, den beiden Kindern und ein paar Nachbarn angestossen. Am Dienstagmorgen müsse er erst einmal Sekt einkaufen gehen.

Pääbo ist Direktor am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Er sequenzierte unter anderem als erster Forscher das Neandertaler-Genom. Für seine Erkenntnisse zur menschlichen Evolution hatte ihm die Nobelpreis-Komitee am Montag in Stockholm den Medizin-Nobelpreis zugesprochen.

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