Eisheilige oder «Schweissheilige»?
Wissen ist Macht – und manchmal einfach auch unglaublich unterhaltsam! In unserer Serie «SOwas!» liefern wir euch regelmässig (un)nütze Erklärungen und Kuriositäten zum Staunen und Schmunzeln.
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Sagen euch die heiligen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia etwas? Wenn nicht, ist das kein Problem. Denn die christliche Sage um die vier Heiligen ist schon vor vielen Jahrtausenden entstanden. Es handelt sich hierbei um Bischöfe und Märtyrer aus dem 4. und 5. Jahrhundert. Ihnen sind die Namenstage der «Eisheiligen» gewidmet. Es sind jeweils die Tage vom 11. bis 15. Mai. Vor diesen Tagen fürchten sich oft Landwirte, Gärtner oder Gemüse- und Weinbauern. Schon früher waren die Eisheiligen wichtige Stichtage.
Angst vor Frost
Lange haben sich Bauern gefragt, was für Auswirkungen die Eisheiligen auf Pflanzen haben könnten. Vor allem durch die nächtlichen, oft kälteren Temperaturen besteht laut den Meteorologen eine erhöhte Frostgefahr bis Mitte Mai. Das ist vor allem dann kritisch, wenn Pflanzen bereits fortgeschritten gewachsen sind oder die Tage zuvor frühlingshaft und sommerlich waren. Dann könnte ein Frost die gesamte Saat zerstören. So raten manche Bauern, dass man besser erst nach der «kalten Sophie», also nach dem 15. Mai, Gemüse sät und somit die Ernte nicht gefährdet.
Vom Klimawandel beeinflusst
Tatsächlich hat sich gezeigt, dass die frostigen Eisheiligen in den vergangenen Jahren meistens ausgeblieben sind. Kälteeinbrüche gab es schon, aber eher Anfang oder Ende Mai. Meteorologen merken an, dass es mit 25 Grad sogar eher zu den «Schweissheiligen» kommen kann anstatt zu Minustemperaturen. Kälteeinbrüche sind im Mai deshalb nach wie vor nicht ungewöhnlich, sie fallen aber seltener frostig aus.
Nicole Nett schreibt und produziert hauptsächlich Geschichten für «suedostschweiz.ch». Die gelernte Kauffrau hat Multimedia Production studiert und lebt in der Bündner Herrschaft. Sie arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos