Ein Archäologe sucht nicht, er findet
Notgrabung vor dem Welterbe-Kloster: Der Archäologische Dienst durchkämmt den Untergrund von Müstair.
Notgrabung vor dem Welterbe-Kloster: Der Archäologische Dienst durchkämmt den Untergrund von Müstair.
Wie eine offene Wunde sieht die Dorfstrasse vor dem Unesco-Welterbe Kloster St. Johann aus. Der Asphalt ist weg, Schotter prägt das Ortsbild. Es ist ruhig an diesem frühen Junimorgen. Nur ein Schaben ist zu hören. In der Mitte der Strasse, in der Nähe des Torbogens zum Klosterhof, kniet Benjamin Auberson und zieht mit einer Kelle die oberste Erdschicht ab. Seine Aufgabe an diesem Tag: eine vorher definierte Oberfläche von Erde und Staub reinigen. Ein Zelt schützt ihn vor der Sonne. Eine elektrische Schubkarre, ein Staubsauger, eine weitere Kelle liegen am Boden.