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Der Weg zur Taminaschlucht bleibt bis Mittwoch gesperrt

Ein herabgestürzter Baum hat am Sonntag Mutter und Sohn erschlagen. Die Staatsanwaltschaft untersucht, wie es zur Tragödie in Pfäfers kommen konnte. Der Kanton räumt derzeit die Strasse und stellt das Gelände wieder her. Die Strasse bleibt gesperrt.

Südostschweiz
25.08.22 - 11:01 Uhr
Ereignisse
Pfäfers: Alte Badstrasse bleibt bis Mittwoch gesperrt.
Pfäfers: Alte Badstrasse bleibt bis Mittwoch gesperrt.
Bild Kantonspolizei St. Gallen

Am Sonntag war eine 42-jährige Frau mit ihrem sechsjährigen Sohn sowie weiteren Personen auf dem Kiesweg von Bad Ragaz zur Taminaschlucht unterwegs. Links neben der Strasse fliesst ein Bach, rechts von der Strasse ragt eine Felswand beinahe senkrecht in die Höhe. Weit oben wachsen Bäume, von denen sich einer gelöst hat, auf die Strasse fiel und dabei die Mutter und den Sohn traf. Dies teilt die Kantonspolizei St.Gallen am Sonntagnachmittag mit. Die beiden verstarben noch auf der Unfallstelle.

Seit diesem Unfall sind sowohl die alte Badstrasse als auch die Wanderwege in die Taminaschlucht gesperrt. Wie der Kanton St. Gallen nun in einer Medienmitteilung vom Donnerstag schreibt, haben anfangs Woche Spezialistinnen und Spezialisten das Gelände begutachtet, die Unfallstelle dokumentiert und Hinweise zur Unfallursache gesichert. Die Staatsanwaltschaft habe ein Verfahren gegen Unbekannt eröffnet, weshalb der Kanton zur Unfallursache keine weiteren Angaben machen könne.

Anstehende Arbeiten

Das Tiefbauamt ist zurzeit damit beschäftigt, die Unfallstelle zu räumen und beschädigte Infrastruktur wiederherzustellen, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Ausserdem werde eine Stelle im Wald – rund 30 Meter vom Unfallort  – unter die Lupe genommen. Ein Felsblock würde vorsorglich entfernt, eine darauf stehende Fichte gefällt. Diese Arbeiten finden am kommenden Montag statt. Bis die Arbeiten fertig sind, bleibt die Strasse gesperrt.

Geplant sei es, die Strasse im Verlauf des kommenden Mittwochs, 31. August, wieder zu öffnen. Im Zuge der Strassensperrung führe der Forstdienst gleich noch partielle Fällungen unmittelbar entlang der Strasse aus, die sonst im Herbst stattgefunden hätten. 

Gefahren sind nicht auszuschliessen

Die Strasse und das angrenzende Gelände gehören laut Kanton zu den meist überwachten Grundstücken des Kantons. Es existiert ein Überwachungs- und Sicherheitskonzept, dazu gehört eine dreimalige Begutachtung pro Woche. Zudem kontrollieren Fachleute das Gelände oberhalb der Strasse jährlich im Frühling nach der Wintersperre. Anschliessend führen sie Sicherheitsholzschläge, Hangsicherungen sowie Fels- und Geländeräumungen durch. An den regelmässigen Kontrollen sowie den Massnahmen nach dem Winter hält das Tiefbauamt fest. 

Trotz der umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen bleibt auf der alten Badstrasse ein Restrisiko bestehen. Aufgrund der exponierten Lage – links der Bach, rechts die steile Felswand – lässt sich die Gefahr durch Naturereignisse auch in Zukunft nicht ausschliessen. Das Gelände ist seit Jahren in Bewegung und verändert sich beispielsweise nach heftigen Niederschlägen. Zu Beginn der Strasse weist eine Gefahrentafel auf Steinschlag hin. Auch Murgänge sind möglich. (red)

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