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Jahresrückblick: Das war der Juli 2022 in Graubünden

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Zeit, auf die Themen zurückzublicken, die uns 2022 in der Südostschweiz bewegt haben. Die Hitze und Wolfsangriffe machten im Juli Schlagzeilen.

Südostschweiz
26.12.22 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Nach zweijähriger Coronapause erwacht das «Tal des Lichts» von 21. bis 23. Juli wieder zum Leben, denn: Das Open Air Lumnezia findet wieder statt. Rund 18'500 Besucherinnen und Besucher geniessen während dreier Tage die ausgelassene Stimmung in Degen und feiern die insgesamt 21 Bands auf der grossen Bühne. Nur das Wetter scheint nicht ganz mitzuspielen, zumindest am Samstagabend. Aufgrund eines Stromausfalls, verursacht durch einen Blitzeinschlag, muss das Konzert von Sänger Bastian Baker verschoben, und der Auftritt vom Duo Lo & Leduc abgebrochen werden. Doch davon lässt sich das Publikum nicht die gute Stimmung verderben.

Lange mussten sich die Festivalfans gedulden: Von 21. bis 23. Juli konnten sie dann endlich wieder nach Degen pilgern und Live-Musik geniessen.
Lange mussten sich die Festivalfans gedulden: Von 21. bis 23. Juli konnten sie dann endlich wieder nach Degen pilgern und Live-Musik geniessen.
Bild Dani Ammann

Graubünden kocht in der Sommerhitze

Diesen Sommer erreichen Graubünden gleich drei Hitzewellen: Die erste setzt Mitte Juni ein, die zweite folgt gegen Mitte Juli und die dritte startet Anfang August. Einer der heissesten Tage ist der 19. Juli. Laut Meteotest steigt die Quecksilbersäule bis auf 32 Grad in Scuol, 34 Grad in Ilanz und ganze 35 Grad in Chur. 

In Chur ist das Problem akut: Die Stadt heizt sich bis zu zehn Grad stärker auf als ihre Umgebung. Im Juli kommt die Stadtklima-Initiative zustande, die das ändern will. 

«Die Entsiegelung der Strassenräume zu Gunsten von Grünflächen und Bäumen kühlt die Stadt ab, spendet Schatten und schafft zugleich Lebensräume für Tiere und Pflanzen.»

– Anita Mazzetta, Geschäftsleiterin WWF Graubünden und Grossrätin

35 Grad in Chur: Da sorgt dann nur noch der Sprung ins kalte Nass für eine Abkühlung.
35 Grad in Chur: Da sorgt dann nur noch der Sprung ins kalte Nass für eine Abkühlung.
Bild Archiv

Nino Niederreiter wechselt zu Nashville

Am 21. Juli ist klar: Der Churer NHL-Stürmer Nino Niederreiter wechselt von den Carolina Hurricanes zu den Nashville Predators. Der 30-Jährige unterschreibt einen Zweijahresvertrag. In Nashville trifft der Bündner auf seinen Schweizer Landsmann Roman Josi. Die beiden sind eng befreundet und teilten sich bei Zusammenzügen der Nationalmannschaft schon das Zimmer.

«Zum Glück ist ein guter Vertrag herausgekommen»

– Nino Niederreiter im Oktober zu seinem Wechsel

Mutterkuhangriffe am Schamserberg

In der Nacht vom 8. auf den 9. Juli wird auf der Alp Nurdagn am Schamserberg erstmals eine Mutterkuh von Wölfen des Beverinrudels gerissen. Am 13. Juli greift das Rudel eine zweite Mutterkuh an. Das Tier wird so schwer verletzt, dass es notgeschlachtet werden muss. Die Gemeinde Schams schliesst aufgrund dieser Vorfälle die Wanderwege um Wergenstein vorübergehend.

Schamserberg: Wölfe aus dem Beverinrudel reissen im Juli zwei Mutterkühe.
Schamserberg: Wölfe aus dem Beverinrudel reissen im Juli zwei Mutterkühe.
Bild Ursina Straub

Ehe für alle: Es darf geheiratet werden

Rund neun Monate nach der Abstimmung zur «Ehe für alle» ist es so weit: Gleichgeschlechtliche Paare dürfen ab dem 1. Juli in der Schweiz heiraten – anstatt wie bisher lediglich eine eingetragene Partnerschaft einzugehen. Sie haben somit nun offiziell die gleichen ehelichen Rechte und Pflichten wie heterosexuelle Paare. Eine Umfrage bei den Bündner Zivilstandsämtern zeigt jedoch: Eilig haben es die homosexuellen Paare nicht, sich das Ja-Wort zu geben. Lediglich in Chur findet im Juli eine einzige zivile Trauung statt. «Wir mussten so viele Jahre so stark dafür kämpfen und warten, es wird nun wohl kaum jemand alles stehen und liegen lassen und sofort per Stichtag heiraten», meint Björn Niggemann, Vorstandsmitglied des Bündner Vereins Sozialwerk LGBT+.

Es darf endlich geheiratet werden: In Graubünden bleibt das Hochzeitsfieber im Juli jedoch noch aus.
Es darf endlich geheiratet werden: In Graubünden bleibt das Hochzeitsfieber im Juli jedoch noch aus.
Bild Gaetan Bally/Keystone

Top 5 der meistgeklickten Artikel

Ein Postraub, ein Blitzeinschlag und ein Drama um eine Hochzeit. Diese Themen haben euch auch als Online-Leser im Juli am meisten bewegt. Das zeigen unsere Top 5 der am häufigsten geklickten Artikel auf «suedostschweiz.ch».

1. Grosse Suchaktion: Zwei vermisste Personen in Lavin gefunden
Eine autistische Frau und ein autistischer Mann sind Anfang Juli in Lavin verschwunden. Dank einer aufwendigen Suchaktion sind sie noch in derselben Nacht gefunden worden.

2. Bewaffneter Mann überfällt Post in Zizers
Ende Juli will eine Mitarbeiterin die Post in Zizers über den Personaleingang betreten. Dabei wird sie von einem unbekannten, vermummten Mann durch die Türe gestossen. Er hat sich von hinten unbemerkt genähert. Mutmasslich bedroht der Mann die Post-Mitarbeiterin mit einer Faustfeuerwaffe und zwingt sie, ihm das gesamte Geld aus der Schalterkasse zu geben. Mit mehreren Tausend Franken in einem Rucksack verlässt der Räuber die Post.

3. Steinlawine im Davoser Ducatal
An einem Freitagabend hat sich beim Davoser Ducantal Geröll gelöst, welches ins Tal bis auf Höhe Plattenfluh gedonnert ist. Verletzt wurde niemand.

4. Blitz legt Stromversorgung in der Val Lumnezia lahm
In der Val Lumnezia ist es Ende Juli zu einem recht aussergewöhnlichen Stromunterbruch gekommen. Er wird von einem Blitz verursacht, der in einen Isolator einschlägt. Ebenfalls vom Gewitter und dem Stromunterbruch in Mitleidenschaft gezogen wird das Open Air Lumnezia,.

5. Schotte rettet Davoser Traumhochzeit
Am Flughafen Edinburgh steht ein herrenloses Paket. Ein Passagier reagiert und verhilft einer Braut in letzter Sekunde zum schönsten Tag. Wie er das bewerkstelligt? Im Beitrag erfahrt ihr es:

(jag/rac)

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