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Die Glarner Bergführer sind zufrieden mit dem Jahr 2022

In Bezug auf Wetter und Gäste war 2022 ein gutes Jahr für die Glarner Bergführer. Erfolgreich gestartet haben sie auch ein Nachwuchsprojekt.

Südostschweiz
29.11.22 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Beruf mit Aussicht: Die Bergführer Hansueli Rhyner und André Reithebuch sind als Bergführer am Mittellegigrat am Eiger unterwegs.
Beruf mit Aussicht: Die Bergführer Hansueli Rhyner und André Reithebuch sind als Bergführer am Mittellegigrat am Eiger unterwegs.
Pressebild

von Madeleine Kuhn-Baer

Hansueli Rhyner, Präsident des Glarner Bergführerverbands (GLBV), berichtete an der Hauptversammlung in Elm von einer sehr guten Wintersaison und einem super Sommer. «Ausruhen kam für Bergführer kaum in Frage, auch meine Führersaison verlängerte sich ganz ungeplant um mehrere Wochen.»

Der schneearme Winter und der heisse, trockene Sommer hatten zu Tourenverhältnissen geführt, «wie wir sie noch nie gesehen hatten». Fels- und Grattouren boten fast den ganzen Sommer über hervorragende Verhältnisse. Anders die Gletschertouren: Spalten öffneten sich, wo man noch nie Spalten gesehen hatte. Selbst flache Gletschertouren wurden zu Hindernisparcours.

Der heisse Sommer beschleunigte die Auswirkungen des Klimawandels rasant. «Natürlich gibt es Routen, die profitieren. Andere aber werden schwieriger. So mussten wir unter anderem am Tüfelsjoch, am Clariden und auf der Tödi-Normalroute von der Fridolinshütte aus Massnahmen treffen, damit man die Routen weiter begehen kann», sagte Hansueli Rhyner. Am Martinsloch wurden zudem wegen Steinschlags sämtliche Seile demontiert, gaukelten sie doch eine falsche Sicherheit vor.

Projekt wird weitergeführt

Gut gestartet ist das Bergführer-Nachwuchsprojekt unter Leitung von André Reithebuch. Es fanden im Juni eine Kennenlerntour und Infoveranstaltung sowie im Oktober ein Techniktag mit Samuel Leuzinger statt. Das Projekt wird weitergeführt mit einer Kennenlerntour und einem Technikkurs. Oberstes Ziel des Projekts ist weiterhin, jungen Leuten Schnuppertouren mit Bergführern anzubieten.

2024 werden es 200 Jahre her sein seit der Tödi-Erstbesteigung. Ein OK ist bereits mit der Planung der Jubiläumsanlässe beschäftigt. Der GLBV beschloss, als Abschluss des Jubiläumsjahres die DV des Schweizerischen Bergführerverbands im Glarnerland durchzuführen. Der Glarner Verband zählt nach zwei Eintritten neu 33 Mitglieder. Geehrt wurden an der HV Hans Fischli für 55 Jahre Mitgliedschaft, Urs Wunderlin für 50, Ruedi Beglinger für 45 sowie Hampi Schoop und Heiri Furter für je 30 Jahre. 1864 gegründet, ist der GLBV der älteste Bergführerverband der Schweiz.

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