×

Albula/Alvra wappnet sich für die Schneeschmelze und die ferne Zukunft

In Brienz fürchtet man sich vor der Schneeschmelze. Das daraus abfliessende Wasser könnte den Brienzer Rutsch beschleunigen. Derweil kommt der Bau des Sondierstollens planmässig voran.

Südostschweiz
11.02.22 - 16:11 Uhr
Ereignisse
Bauarbeiten schreiten voran: Bereits ist die Hälfte des Sondierstollens gegen den Brienzer Rutsch gebaut.
Bauarbeiten schreiten voran: Bereits ist die Hälfte des Sondierstollens gegen den Brienzer Rutsch gebaut.
Bild Pressebild

Die in den vergangenen Jahren festgestellte Winterbeschleunigung beim Brienzer Rutsch hat bis jetzt noch nicht merklich eingesetzt. Wie die Gemeinde Albula/Alvra in einer Mitteilung schreibt, zeigt aktuell aber die einsetzende Schneeschmelze erste Beschleunigungen von Teilbereichen der Rutschung.

Die Gemeinde befürchtet laut der Mitteilung, dass bei der Schmelze des aktuell gefallenen Schnees mit einer Beschleunigung auf der ganzen Rutschung und vermehrt mit Blockschlägen aus der Rutschung gerechnet werden muss.

Hälfte des Sondierstollens gebaut

Um die Rutschung im besten Fall zu stoppen, wurde im vergangenen Mai mit dem Bau eines Sondierstollens begonnen. Laut der Mitteilung kommt der Vortrieb planmässig voran. Bisher sind 380 Meter des Stollens und eine von vier Nischen ausgebrochen. Das entspricht rund der Hälfte der Ausbrucharbeiten, wie es in der Mitteilung heisst. Der Ausbruch des 635 Meter langen Stollens soll Ende August beendet sein.

Ab Mitte März werden erste Sondierbohrungen aus dem Stollen in den umliegenden Fels getrieben. Sie sollen weiteren Aufschluss über den festen Untergrund der Rutschung geben und Wasser aus dem Fels in den Stollen ableiten. Die Bohrarbeiten dauern bis in den Spätherbst.

Ausbau zu einem Entwässerungsstollen

Falls die Erkenntnisse aus dem Sondierstollen darauf hindeuten, dass eine Tiefenentwässerung funktionieren und damit eine Verlangsamung der Rutschung erreicht werden kann, soll der Sondierstollen zu einem permanenten Entwässerungsstollen ausgebaut und langfristig betrieben werden. Damit zwischen der Fertigstellung und Bewertung des Sondierstollens und dem Baubeginn des Entwässerungsstollens nicht viel Zeit verstreicht, wurde bereits mit der Projektierung des Entwässerungsstollens begonnen. Damit könnte mit dem Ausbau des Sondierstollens zum Entwässerungsstollen im besten Fall bereits im Frühling 2023 begonnen werden. (red)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Ereignisse MEHR