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Tod von zwei Deutschen in Paraguay: Drei Verdächtige festgenommen

Nach dem mutmasslichen Raubmord an einem deutschen Forscher und seiner Tochter in Paraguay hat die Polizei des südamerikanischen Landes drei Deutsche festgenommen.

Agentur
sda
10.11.21 - 13:31 Uhr
Ereignisse
Fassade des Hauses des deutschen Archäologen, Musikers und Geigenbauers, der im südamerikanischen Land Paraguay getötet wurde. Foto: Jorge Saenz/AP/dpa
Fassade des Hauses des deutschen Archäologen, Musikers und Geigenbauers, der im südamerikanischen Land Paraguay getötet wurde. Foto: Jorge Saenz/AP/dpa
Keystone/AP/Jorge Saenz

Das berichtete die Zeitung «ABC Color» in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit). Alle drei würden verdächtigt, an der Tat beteiligt gewesen zu sein, sagte der Leiter des Morddezernats der Nationalpolizei, Hugo Grance, dem Radiosender Monumental. Als mögliches Motiv nannte Grance den Raub wertvoller alter Instrumente sowie Zertifikate über deren Echtheit, die der Getötete besessen habe.

In einer Wohnung eines festgenommenen 58-Jährigen in der Stadt Areguá seien neben Schusswaffen auch Musikinstrumente gefunden worden, die mutmasslich dem Opfer gehörten, berichtete «ABC Color» unter Berufung auf den Kommissar. Der 58-Jährige sei möglicherweise der Drahtzieher des Verbrechens an dem Wissenschaftler und Musiker sowie seiner Tochter, sagte Grance der Zeitung zufolge.

Die Leichen des 62-Jährigen und des 14 Jahre alten Mädchens waren im Haus der Familie nahe Areguá, rund 30 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Asunción, entdeckt worden. Der Vorfall ereignete sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes am 22. Oktober.

Beide Opfer seien durch Schüsse gestorben, vermutlich aus derselben Waffe, sagte der Rechtsmediziner Héctor Meza. Der Vater wurde demnach mit einem Genickschuss getötet - es gebe Anzeichen dafür, dass er vorher gefoltert worden sei. Seine Tochter sei in einer mit Wasser gefüllten Badewanne gefunden worden.

Bei dem Vater handelte es sich um einen Wissenschaftler aus Bayern. Seine paraguayischen Papiere wurden 2016 ausgestellt, er lebte also seit mindestens fünf Jahren zumindest zeitweise in dem südamerikanischen Land. Er habe sich in dem noch nicht fertig gebauten Haus, in dem das Verbrechen mutmasslich geschah, auch der Reparatur von Musikinstrumenten wie etwa Geigen gewidmet, hiess es in Medienberichten.

Paraguay hat rund sieben Millionen Einwohner. Das im Zentrum des Kontinents zwischen Brasilien, Argentinien und Bolivien gelegene Land ist etwa ein Siebtel grösser als Deutschland. Viele Nachkommen deutscher Einwanderer leben dort.

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