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So geht es nach dem Felssturz an der Sulzfluh weiter

Am Donnerstagnachmittag ist es in St. Antönien zu einem Felssturz gekommen. Verletzt wurde niemand. Die Lage wird immer noch analysiert.

Südostschweiz
03.09.21 - 18:16 Uhr
Ereignisse
Die Geröllwolke an der Sulzfluh war von weit her zu sehen.
Die Geröllwolke an der Sulzfluh war von weit her zu sehen.
Bild LESERREPORTER

An der Sulzfluh kam es am Donnerstagnachmittag zu einem Felssturz. Verletzt wurde dabei gemäss Roman Rüegg, Sprecher der Kantonspolizei Graubünden, niemand. Sachschaden sei auch nicht gemeldet worden. Wie die Gemeinde Luzein auf ihrer Homepage mitteilt, ist der Zustieg über den Alpinwanderweg (blau/weiss) zum Klettersteig Sulzfluh ab sofort und bis auf Weiteres gesperrt. Der Zustieg über den Wanderweg Richtung Partnunstafel (rot/weiss) und dem Wegweiser (blau/weiss) entlang Richtung Sulzfluh sei jedoch offen.

Abklärungen laufen

Es sei schwer zu sagen, wie viele Kubikmeter Fels abgebrochen seien, sagt der lokale Naturgefahrenberater Martin Hardegger gegenüber Radio Südostschweiz. Er schätze aber, dass es sich um zwischen 3000 und 5000 Kubikmeter Gestein handle. «Wir haben am Donnerstag einen Untersuchungsflug vorgenommen, zusammen mit dem Gemeindepräsidenten und einem Geologen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Abbruchstelle fast an der Spitze der Sulzfluh liegt.» Der Absturz habe die Felsen in kleineres Gestein zerlegt, weshalb keine wirklich grossen Brocken aufgeschlagen seien. Grund für den Abgang des Gesteins könne das Wetter sein, so Hardegger. «Wir haben eine Zeit mit viel Niederschlag hinter uns. In höheren Lagen waren die Temperaturen teilweise so tief, dass das Wasser sogar gefrieren konnte. Am Donnerstag war es hingegen relativ warm. Das könnte dazu geführt haben, dass sich die Gesteine mit dem geschmolzenen Wasser gelöst haben, was wiederum einen Teil des Felsens entlastet hat, der daraufhin abgebrochen ist.»

Die Gemeinde Luzein ist nun für weitere Massnahmen wie Absperrungen und Personenschutz zuständig. Der Geologe, der beim Untersuchungsflug über die Absturzstelle dabei war, wertet aktuell die Aufnahmen aus, wie Hardegger sagt. Die Lage werde laufend beobachtet. Es werde analysiert, wo es Risse im Fels habe und welche davon eventuell Probleme verursachen könnten. Zurzeit bestehe aber keine Gefahr, potenziell gefährliche Gebiete seien abgesperrt und entsprechende Karten würden demnächst im Internet aufgeschaltet. (mas)

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