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Musik, Markt und mehr Platz

In den ersten Wochenenden im September finden zwei Märkte im Bündner Rheintal statt – ohne Maske und ohne Covid-Zertifikat.

Daria
Joos
03.09.21 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Vorbild Chur: Wie jeden Samstag in der Churer Altstadt soll an den Samstagen vom 4. und 11. September auch in Landquart und Trimmis Marktstimmung herrschen.
Vorbild Chur: Wie jeden Samstag in der Churer Altstadt soll an den Samstagen vom 4. und 11. September auch in Landquart und Trimmis Marktstimmung herrschen.
Symbolbild Archiv

Dass der Landquarter Herbstmarkt allenfalls der Coronapandemie zum Opfer fallen könnte, stand völlig ausser Frage: «Für uns war schon immer klar, dass wir den Herbstmarkt durchführen werden», sagt Boris Butz, Marktchef des Handels- und Gewerbevereins Landquart und Umgebung. Für eine Absage gebe es keinen Grund. So findet der Markt nun am Samstag, 4. September, an der Bahnhofstrasse statt. Von 9 bis 17 Uhr können Besucherinnen und Besucher von Stand zu Stand schlendern, sich verpflegen und Live-Musik geniessen. Dies alles ohne Maske und ohne Covid-Zertifikat.

Denn im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen haben die Organisatoren von Märkten einen Vorteil. Butz erklärt: «Nach Artikel 6 der Covidverordnung ist ein Markt keine Veranstaltung. Somit ist dieser gleich zu betrachten wie ein Einkaufszentrum.» Zwar sei das Verkaufspersonal mit Masken und Desinfektionsmitteln ausgerüstet, und auch Infotafeln würden platziert werden. «Aber wir sind ja draussen an der frischen Luft», betont Butz. «Besucherinnen und Besucher dürfen sich frei bewegen und den Markt geniessen.»

Grundsätzlich sollte man für einen Marktbesuch schon gesund sein, so Butz. Die sogenannte 3G-Strategie komme aber nicht zum Einsatz. «Wer will, ist herzlich willkommen.» Und falls dann aber doch jemand huste, könne man gut ausweichen, so Butz. «Wir haben schon letztes Jahr die Stände etwas weiter auseinander gestellt, was gut angekommen ist.»

Besonders am diesjährigen Herbstmarkt ist ein kleines Eröffnungsfest, wie Butz verrät. Bereits am Freitagabend am 3. September ist auf dem Roten Platz Barbetrieb. Zudem treten verschiedene Musikgruppen auf, unter anderem die Musikschule Landquart. Am selben Ort findet am Samstag das Kinderprogramm statt. Butz empfiehlt einen Ritt auf der Drachenschaukel. Er hofft nun auf gutes Wetter – «bestellt haben wir es».

Markt auf grösserem Raum

Auch in Trimmis zählt man auf das Wohlwollen von Petrus. Denn für den Herbstmarkt, der am Samstag, 11. September, stattfindet, ist soweit alles bereit. «Das Schutzkonzept steht, im Hintergrund sind alle am Organisieren», sagt Gemeindepräsident Roman Hug. «Jetzt hoffen wir auf schönes Wetter und darauf, dass die Coronamassnahmen nicht verschärft werden.» Man habe ein detailliertes Schutzkonzept erstellt, um einen «schönen und sicheren» Dorfmarkt für die Bevölkerung organisieren zu können.

Weil der Markt im Freien stattfindet, gelten nicht «wahnsinnig starke» Auflagen, wie Hug erklärt. Ähnlich wie in Landquart werden die Stände weiter auseinandergestellt – «um die Menschenmasse etwas auseinanderzuziehen», so Hug. Er freue sich, mit dieser Strategie der Bevölkerung den Anlass zu ermöglichen.

Die unsichere Lage wegen Covid-19 sei für den einen oder anderen Verein schon etwas schwierig gewesen, sagt der Gemeindepräsident. «Es ist zermürbend, wenn sich die Lage ständig ändert. Viele Fragen seien aufgetaucht, das Organisationskomitee habe einen grossen Mehraufwand auf sich nehmen müssen. «Aber unsere Leute sind da flexibel und mit grossem Engagement dabei.» Dafür sei der Gemeindevorstand ihnen sehr dankbar.

Die Landquarter und Trimmiser Bevölkerung kann also ohne grosse Einschränkungen den Herbstmarkt in ihrer Gemeinde besuchen. Die Durchführung eines Markts ist aber nicht selbstverständlich: So wurde beispielsweise der traditionelle Arbes-Herbstmarkt in Rothenbrunnen aufgrund von Corona abgesagt.

Daria Joos Daria Joos ist Regionalredaktorin für Online/Zeitung. Sie absolvierte nach ihrem Maturitätsabschluss ein einjähriges Redaktionspraktikum bei der «Südostschweiz». Aktuell belegt sie die Masterstudiengänge Empirische Kulturwissenschaft und Gender Studies an der Universität Zürich. Mehr Infos

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