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Rekordregen von Hurrikan «Ida» setzt New York unter Wasser - Notstand

Ausläufer des Hurrikans «Ida» haben der Millionenmetropole New York den stärksten Regen der Geschichte gebracht und schwere Überschwemmungen verursacht. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio rief den Notstand aus. Strassen und Wohnungen standen am späten Mittwochabend teilweise etwa einen Meter unter Wasser, der U-Bahnverkehr kam komplett zum Erliegen. Zunächst blieb unklar, ob es Verletzte oder Todesopfer gab.

Agentur
sda
02.09.21 - 07:26 Uhr
Ereignisse
Autos auf einer Straße in Staten Island, New York. Foto: Kostas Lymperopoulos/CSM via ZUMA Wire/dpa
Autos auf einer Straße in Staten Island, New York. Foto: Kostas Lymperopoulos/CSM via ZUMA Wire/dpa
Keystone/CSM via ZUMA Wire/Kostas Lymperopoulos

«Wir erleben heute Abend ein historisches Wetterereignis mit Rekordregen in der ganzen Stadt, brutalen Überschwemmungen und gefährlichen Bedingungen auf unseren Strassen», schrieb de Blasio in der Nacht zum Donnerstag bei Twitter. Die Menschen sollten in Häusern Schutz suchen und nicht auf die Strasse gehen, um den Rettungskräften die Arbeit zu ermöglichen.

Innerhalb von nur einer Stunde fielen im Central Park in Manhattan rund 80 Millimeter Regen, wie der Nationale Wetterdienst mitteilte. Damit pulverisierte das Unwetter den bisherigen Rekord, den Tropensturm «Henri» erst vor gut einer Woche mit 49 Millimeter für 60 Minuten aufgestellt hatte. Insgesamt ist der Sommer 2021 in New York nicht nur sehr heiss und sonnig, sondern auch der regenreichste in der New Yorker Geschichte.

«Bleiben Sie weg von der U-Bahn. Halten Sie sich von den Strassen fern. Fahren Sie nicht in diese schweren Überschwemmungen», so de Blasio weiter. Etwa 5300 Haushalte seien ohne Strom. Am Mittwochabend hatten die Behörden in New York und seinem Umland vor schweren Unwettern, lebensgefährlichen Überflutungen und sogar Tornados gewarnt. Kurze Zeit später ging so viel Regen über der Grossstadt nieder, dass Strassen sich in Flüsse verwandelten. Einige im Internet kursierende Videos zeigten im Wasser treibende Autos.

In lahmgelegten U-Bahnzügen sassen Fahrgäste fest. In eine U-Bahnstation drang Wasser mit der Kraft einer Springflut ein, wie Bilder zeigten. Die Authentizität eines Videos von einem Mann, der auf einer Luftmatratze auf dem Wasser treibt, konnte zunächst nicht bestätigt werden. Der Flughafen Newark stellte seinen Flugverkehr zwischenzeitlich ein, der John-F.-Kennedy-Flughafen meldete Verspätungen.

Ein Video von Unicef-Sprecher Joe English zeigte den Queens Boulevard im gleichnamigen Stadtteil, der so überflutet war, dass Fahrgäste in einem Linienbus auf die Sitze steigen mussten: «Der Queens Boulevard in Maspeth/Corona ist im Moment ein buchstäblicher Fluss. Bus voll durchflutet, mehrere Autos im Wasser stecken geblieben. Absolut verrückt», schrieb English auf Twitter.

Das Extremwetter traf dabei auch die gerade stattfindenden US Open und die deutsche Tennisspielerin Angelique Kerber, deren Spiel verschoben wurde. In das Louis-Armstrong-Stadion, in dem Kerber am Mittwochabend ihr Zweitrundenspiel gegen Anhelina Kalinina aus der Ukraine bestreiten sollte, regnete es trotz Dachs seitlich so stark hinein, dass der Spielbetrieb auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werden musste.

Auch das Gelände in Flushing Meadows war teilweise überflutet, sodass Tausende Besucher entweder Schutz suchen oder durchs Wasser waten mussten.

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